ddm Ausgabe 4 | 2022

ddm | Ausgabe 4 | 2022 39 Kollegentipp Ansonsten bietet Atlantis laut eigener Angaben mit circa 85 kompatiblen Implantatverbindungen mit die größte Auswahl. Dazu zählen unter anderem sämtliche Dentsply Sirona-Implantate (Frialit, Xife, Astra Tech EV und TX, Ankylos und MIS), Biomet 3i, Straumann (Bone-Level und Tissue Level), Camlog (screw- und root-line, Conelog), Zimmer Dental, Nobel Biocare, Bio Horizons, Keystone Den- tal, Ossem. Bei Dedicam ist die Auswahl etwas kleiner: Camlog, Conelog, Ceralog, iSy, Bio Horizons, Dentsply Implants (Xife und Astra Tech TX), Straumann (Bone level und Tissue Level), Biomet 3i, Nobel Biocare, Medentis medical ICX. Grundsätzlich bietet es sich an, bei dem jeweiligen Original-Hersteller fertigen zu lassen. Deshalb bevorzuge ich bei Dentsply Sirona-Implantaten immer Atlantis und bei Camlog-Implantaten Dedi- cam. Sind jedoch unterschiedliche Implantat-Systeme in einem Fall zu versorgen, kommen noch weitere Gesichtspunkte hinzu (Abb. 7). Welche Dienstleistungen kann man erwarten? Beide Unternehmen bieten einen Scan- und Design-Service, einen Implantat-Planungsservice mit Bohrschablonen sowie einen Fertigungservice an. Allerdings gibt es doch einige Unterschiede bei näherem Hinsehen. Der größte liegt meiner Meinung nach darin, dass bei Dedicam die Möglichkeit besteht, mit einer handelsüblichen CAD-Software (3Shape, exocad, Dental Wings) und der Hinterlegung der Camlog CAD-Bibliothek sämtliche Versorgungsarten im Labor selbst zu designen (Abb. 8a und b). Dieser Weg bietet sich vor allem für erfahrene Anwender mit eigenem Equipment an, die nach ihren per- sönlichen Vorstellungen Abutments und / oder die dazu gehörende Prothetik selbst konstruieren wollen. Als weitere Option kann man lediglich den Design-Service nutzen. Für die interne Fertigung werden anschließend die CAD- oder STL-Daten an das Labor oder die Praxis für die interne Weiter- verarbeitung übergeben. Im Gegensatz dazu erhält man bei Atlantis nach dem Modellversand oder der Scandaten-Übermitt- lung einen Designvorschlag. Dieser wird mit einer speziellen CAD-Software von einem geschulten Atlantis-Abutment-Designer konstruiert. Mithilfe einer webbasierten Software, dem sogenannten Atlantis 3D-Editor kann dieses Design vom Kunden noch individuell verändert bzw. angepasst wer- den (Abb. 9a bis d). Bei Dedicam hingegen erhält man bei Inanspruchnahme des Design-Service lediglich einen Screenshot und kann nicht mehr direkt darauf zugreifen. Wer also einen Design- service in Anspruch nehmen und trotzdem noch selbst Hand anlegen können möchte, ist bei Atlan- tis diesbezüglich besser aufgehoben. Abb. 6a bis c: Der gleiche Fall auf einem Camlog-Implantat – links von Dedicam und rechts von Atlantis hergestellt. Deutlich ist vor allem der Unterschied bei der Interface-Gestaltung zu erkennen. Abb. 7: Verschiedene Systeme in einem Kiefer – diese Fälle häufen sich vor allem bei älteren Patienten. Das mittlere Implan- tat ist ein vor Jahren gesetztes Xife Implantat. Als die beiden Nachbarzähne später extrahiert werden mussten, inserierte ein anderer Behandler daneben Camlog-Implantate.

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