ddm Ausgabe 3 | 2022
ddm | Ausgabe 3 | 2022 64 Journal Einweisungen für den Scanner für die Firma Schütz übernommen und bin heute noch im Support tätig. Und dann muss man natürlich bedenken, dass sich die Zeiten auch geändert haben. Viele junge Kollegen wollen gerne so arbeiten und bringen bereits grundsätzliches technisches Verständ- nis und vor allem Interesse mit. Die haben kein Interesse mehr an der herkömmlichen Arbeitsweise, während das damals für etablierte Zahntechniker natürlich eine krasse Veränderung war. Janine Wolf: Was hat er Euch wirtschaftlich, aber auch für Euer Image gebracht? Claus Küchler: Die wirtschaftliche Verbesserung des Labors war direkt nach Einführung der digita- len Technik spürbar und muss deutlich hervorgehoben werden. Unmittelbar nach der Umstellung vom Einstückguss zur digitalen Produktion katapultierten sich die Ergebnisse nach oben. Tatsächlich halbiert sich die aktive Arbeitszeit einer Teleskoparbeit! Die Menge an Teleskoparbeiten wäre bei Weitem nicht zu schaffen, hätte ich nicht vor fünf Jahren auf diese Technik umgestellt. Vera Kittel: Wie Christian schon sagte, sind wir bedeutend schneller als früher. Verkürzte Arbeits- prozesse kommen uns, unseren Kunden und vor allem den Patienten zugute. Unsere Zahnarzt-Kun- den kommen schon immer vor allem wegen unserer Spezialisierung auf Kombi-Arbeiten zu uns. Mit dem Einsatz des taktilen Scanners konnten wir einen riesigen Qualitätssprung erreichen. Dazu muss man sagen, dass die Menge der Kombi-Arbeiten ohne den taktilen Scanner schlichtweg nicht zu leisten wäre. Was bei uns früher fünf erfahrene Stahltechniker geleistet haben, schaffen heute zwei CAD/CAM-Techniker alleine. Durch den taktilen Scanner von Schütz konnten wir es überhaupt erst schaffen, die Anzahl unserer Kombi-Arbeiten zu verfünffachen. Michael Anger: Mit dem Eintritt in die digitale Welt schlug sich jede Investition sofort positiv nieder. Aktuell arbeiten fünf teilweise berufsfremde Mitarbeiter für mich an den Aufträgen, die wir mit dem taktilen Scanner realisieren – ohne den Scanner bräuchte ich neun Techniker für dieselbe Arbeit. Das ist zum einen wirtschaftlich, zum anderen essenziell bei dem Fachkräftemangel. Durch den takti- len Scanner von Schütz Dental wuchs auch schnell mein Maschinenfuhrpark auf mittlerweile zehn Maschinen. Wenn wir uns das mal kurz überlegen: Die Investition in eine Tizian 3.5 Loader Pro+ ist in etwa so hoch wie ein gutes Techniker- Jahresgehalt, zur Bedienung der Maschine benötige ich einen Techniker, aber ohne die Maschine bräuchte ich drei Techniker… das sollte jedem zeigen, wie viel Sinn es macht, in den Complete Digital Workflow zu investieren. Natürlich hat die Digitalisierung, von welcher der Renishaw eine tragende Säule ist, zu meinem Image und Erfolg beigetragen, sei es als Labor, als Fräs- oder Schulungszentrum. Was ich aber mal super wichtig zu erwähnen finde ist, dass die Digitalisierung uns Zahntechniker hat zusammenrücken lassen. Auf einmal fand ein Austausch zwischen Laboren statt – vielleicht nicht unbedingt mit den direkten Nachbarn, aber bundesweit, sogar international. Dieses heute so wichtige und schöne Networking gab es früher überhaupt nicht. Der Techniker saß als Eigenbrötler in seinem Labor über seinen Arbeiten. Das ist ein Riesenfortschritt und Gewinn für unsere Branche. Janine Wolf: Was sind für Euch die ganz klaren Vorteile, weshalb Ihr Euren taktilen Scan- ner nicht mehr missen möchtet? Vera Kittel: Unser kompletter digitaler Workflow baut darauf auf. Wir könnten unsere Produktivität und Termintaktung so überhaupt nicht mehr halten. Der Lernprozess ist viel kürzer, die Präzision ist genial und die Ergebnisse sind reproduzierbar. Egal, wer ihn bedient, es kommt eine perfekte Pas- sung raus. Das ist total klasse, eine richtige Prozessoptimierung. Es wäre ein absoluter Rückschritt für uns ins 20. Jahrhundert, wenn wir auf diesen Scanner verzichten müssten – undenkbar. „Egal, wer es bedient, es kommt eine perfekte Passung raus.“ (Vera Kittel, Wagner Zahntechnik)
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