ddm Ausgabe 3 | 2022

ddm | Ausgabe 3 | 2022 63 Journal Michael Anger (Inhaber Anger Dentallabor, MA-CADCAM Service und dentalligent): Ich konnte damals schon auf eine lange und vertrauensvolle Beziehung mit Schütz blicken und wusste, wenn das wirklich so funktionieren würde, wie mein Schütz-Berater mir das damals schilderte, dann wäre das ein absoluter Quantensprung für unsere Branche. Ich war immer schon der Typ, der viel ausprobierte und mit meinem Labor immer wieder neue Wege suchte, ummich bestmöglich aufzu- stellen. Also war ich vor etwas über zehn Jahren einer der Ersten, der den taktilen Scanner von Schütz einsetzte. Heute sehe ich immer noch tagtäglich, dass ich damals genau den richtigen Riecher hatte. Vera Kittel (Labormanagerin Wagner Zahntechnik): Bereits vor zehn Jahren war die Kombi- Technik unsere Speerspitze. Damals wie heute waren wir dafür besonders bekannt. 2017 hatten wir erste gute Erfahrungen mit Schütz und den analogen Materialien gemacht und so kamen wir sehr schnell ins Gespräch, was den digitalen Workflow anging. Christian Scholl (Geschäftsführer Wagner Zahntechnik): Die Argumente waren einfach über- zeugend. Genauso wollten wir arbeiten und heute können wir sagen, dass es eine unserer besten Entscheidungen war, Schütz zu vertrauen und uns auf die Arbeit mit dem taktilen Scanner zu fokus- sieren. Janine Wolf: Wie hat sich Eure Arbeitsweise mit dem taktilen Scanner verändert? Wie setzt Ihr ihn im Alltag ein? Claus Küchler: Als 2018 der taktile Scanner die erste Sekundärkonstruktion unterstützte und die erste gefräste Sekundärkrone auf meinem Tisch lag, sah ich ein, dass die Laufflächen händisch so nicht herstellbar sind. Seit diesem Moment wird in meinem Labor nichts mehr gegossen. Alle Arbei- ten werden gefräst. Derzeit fertigen wir fünf Teleskoparbeiten pro Woche. Jede Nacht fräsen wir mindestens eine Konstruktion. In 80 % der Fälle wird der Modellguss bei uns gleich mitgefräst. Christian Scholl: Der taktile Scanner ist bei uns täglich im Einsatz. Er revolutionierte ganz klar unsere Kombi-Arbeiten. Wir kommen ursprünglich von vier Kombi-Arbeiten in der Woche, heute sind es im Schnitt vier am Tag. Die Galvano-Technik ist bei uns mittlerweile Geschichte. Viele Arbeitsschritte fallen weg. Dadurch sind wir viel schneller als früher, was uns die hohe Anzahl dieser eigentlich sehr aufwendigen Arbeiten – vor allem, wenn man sie komplett analog herstellen würde – überhaupt erst ermöglicht. Michael Anger: Es dauerte zwar so drei bis vier Jahre, aber dann hatten wir den kompletten Umstieg von der herkömmlichen Gusstechnik auf die Arbeit mit dem taktilen Scanner geschafft. Irgendwann reichte einer nicht mehr aus, sodass wir seit einiger Zeit schon mit zwei Renishaw DS10 Scannern arbeiten, die auch beide täglich im Einsatz sind. Unsere Teleskope, Suprakonstruktionen, Tertiärgerüste, alles, was auf Abutments ist, stellen wir mit dem taktilen Scanner her. Wir liegen bei sieben bis acht Teleskopen am Tag. Janine Wolf: Michael, warum dauerte der komplette Umstieg damals über drei Jahre? Ist das die Zeit, die ein Neueinsteiger einkalkulieren sollte? Michael Anger: Auf gar keinen Fall! Wenn der Neueinsteiger wirklich Lust darauf hat, sich mit dieser Technik und modernen Art zu arbeiten auseinanderzusetzen, sich Hilfe in Form von Kursen und im Austausch mit Kollegen holt, sollte das kein Jahr dauern. Wie gesagt, ich war damals einer der Ersten und als einer der Ersten darf man die Fehler machen, von denen die „Nachzügler“ extrem profitieren. Wenn ich überlege, was wir damals an verschiedenen Materialien und Strategien ausprobiert haben, da stellen sich mir heute die Nackenhaare auf. Aber das war wichtig und gut so und musste so sein, sonst wären wir heute nicht an dem Punkt, wo wir jetzt stehen. Nicht umsonst habe ich jahrelang Die einzigartige Präzision des DS10 in Verbindung mit einem optischen System zeichnet den Erfolg des Dentalscanners aus.

RkJQdWJsaXNoZXIy NzIxMjU=