ddm Ausgabe 3 | 2022

ddm | Ausgabe 3 | 2022 58 Fortbildung Digitaler Workflow Anwender von CAD/CAM-Systemen wissen, dass die größte Herausforderung darin liegt, eigene Workflows zu etablieren, die zur Steigerung der Effizienz und Ergebnisqualität beitragen. Erfahrungs- berichte anderer können dazu beitragen, dass dieser Prozess schneller sowie reibungsloser verläuft. So gab ZTM Florian Schmidt, der gemeinsam mit Dr. Ingo Baresel einen Vortrag mit dem Titel „10 Jahre digitale Abformung im Team“ hielt, den Anwesenden einen hilfreichen Tipp zur Steigerung der Ergebnisqualität. Er nutzt für die Passungskontrolle nach Fertigstellung der Restaurationen stets ein frisch gedrucktes Modell, da nach mehrtägiger Lagerung deutliche Dimensionsveränderungen auftreten. Dies führte in seinem Labor zeitweise zu einem höheren Anteil an Rückläufern, die sich durch die neue Strategie minimieren ließ. Dass Intraoralscanner inzwischen in fast allen Situationen sehr genaue Scans liefern, berichtete nicht nur Dr. Baresel, sondern auch ZTM Daniel Sandmair (Abb. 5), der einen Workflow zur Versorgung zweiteiliger Keramik-Implantate vorstellte. Ihm zufolge sind lediglich große Schleimhautareale schwer erfassbar; der Einsatz in der Implantologie funktioniert, wenn passende Scanbodies erhältlich sind. Inwiefern sich die prothetisch orientierte Implantations- planung, der mittels Bohrschablone geführte chirurgische Eingriff und der Einsatz computergestützt hergestellter individueller Gingivaformer und Abformpfosten aus PEEK für Chirurgen lohnen, erläu- terte Dr. Benedikt Schebiella. In seinen Augen macht sich der höhere Planungsaufwand bezahlt, da sich die OP-Zeit verkürzen lässt, die Bohrschablone ein minimalinvasiveres Vorgehen unterstützt und letztlich rascher eine Versorgung mit hochwertigem Zahnersatz möglich ist. ZTM Benjamin Votteler setzt auf einen rein digitalen Workflow, bei dem Effizienz im Mittelpunkt steht. Auf Grundlage von Intraoralscans, -fotos, digitaler Funktionsdaten, Facescan und Daten der digitalen Zahnfarbbestimmung – gesammelt und datenschutzkonform zur Verfügung gestellt über ein Online-Portal – liefert er Same-Day-Dentistry in Laborqualität. Bis zu sechs Kronen sind an einem Tag zu realisieren. Welche Vorteile und Möglichkeiten die Arbeit als „Digital Smile Architect“ bringt, demonstrierten Dr. Paul Schuh und ZT Fatih Birinci (Abb. 6). Durch die Visualisierung des Behandlungsergebnisses lässt sich die Erwartungshaltung der Patienten formen, die Digitalisierung von Unterkieferbewegung ermöglicht eine funktionelle virtuelle Einprobe. Und durch Hilfsmittel wie gedruckte Übertragungs- Abb. 5: ZTM Daniel Sandmair Abb. 6: ZT Fatih Birinci Abb. 7: ZTM Christof Hafermann

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