ddm Ausgabe 3 | 2022

57 ddm | Ausgabe 3 | 2022 Fortbildung rend ZTM Nikolas Bär auf eine Schichtung nach dem „Picasso-Prinzip“ von ZTM Jan-Holger Bellmann setzt. ZT Carsten Fischer, der seine Restaurationen grundsätzlich zunächst in Wachs fräst, empfiehlt das Microlayering mit speziell auf das Konzept abgestimmten Materialien mit geringer Partikelgröße, die es ermöglichen, auf wenig Platz opaleszente Effekte zu erzielen. Auch für ZTM Simon Stroh, der sich vor allem den Möglichkeiten der neuen All-in-One-Discs widmete, ist Microlayering das Standard-Konzept, das effizientes Arbeiten sowie Versorgungen mit hoher Stabilität ermöglicht und die Anzahl an Fehlerquellen minimiert. Neben den neueren Zirkoniumdioxid-Generationen hat das bewährte 3Y-TZP weiterhin seine Daseinsberechtigung. Dies wurde im Vortrag von Prof. Dr. Mathias Kern (Abb. 2) deutlich, der sich für den Einsatz einflügeliger Adhäsivbrücken aus verblendetem Zirkoniumdioxid (3Y-TZP) im Frontzahn- bereich aussprach. Sie eignen sich speziell bei jungen Patienten mit einer Nichtanlage der seitlichen Schneidezähne und einem nicht abgeschlossenen dentoalveolären Wachstum als Alternative zu Implantaten. Die Überlebensrate liegt mit einem Flügel nach 15 Jahren bei 90 Prozent, bei Gestal- tung eines Ovate Pontic ist auch nach 30 Jahren kein Knochenverlust zu erwarten. Erste klinische Erfahrungen mit dem Einsatz der Adhäsivbrücken im Eckzahn- und Seitenzahnbereich sind vielver- sprechend. Dass der Ersatz von Frontzähnen durch einflügelige Adhäsivbrücken aus verblendetem Zirkoniumdioxid (3Y-TZP) eine evidenzbasierte Therapieoption ist, bestätigte Dr. Annika Jerg (Abb. 3) in ihrem Vortrag zum im Juni 2021 veröffentlichten Update der S3-Leitlinie „Vollkeramische Kronen und Brücken“. Dem Thema Farbgestaltung vollkeramischer Restaurationen widmete sich ZTM Sascha Hein, Erfin- der des eLAB-Systems. Dieses beinhaltet ein fotografisches Protokoll und eine Analysesoftware, mit der es gelingt, eine beliebige Zielzahnfarbe von einem kalibrierten Foto zu messen und mittels drei numerischer Werte zu beschreiben. Die Software gibt ein individuelles Mischungsrezept für ein gewähltes Keramiksystem aus und kann auch die fertiggestellte Restauration vor der Einprobe mit dem definierten Ziel vergleichen – für ästhetisch einwandfreie Ergebnisse unabhängig vom Betrach- ter. Erfolgreich getestet wurde das System bereits von ZTM Julia Krebs (Abb. 4). Sie stellte ihr eigenes Schichtkonzept vor, bei dem sie auf ein Cut-back vor und Zurückschleifen nach dem Brennvorgang verzichtet. Abb. 2: Prof. Dr. Mathias Kern Abb. 3: Dr. Annika Jerg Abb. 4: ZTM Julia Krebs

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