ddm Ausgabe 3 | 2022

ddm | Ausgabe 3 | 2022 34 Kollegentipp Viele Patienten wünschen sich ein perfektes Lächeln. Als die Digitalisierung noch nicht die Abläufe in Labor und Praxis unterstützte, waren Rehabilitationen im ästhetischen Bereich zeitaufwendig und teuer. CAD/CAM bietet hier neue Möglichkeiten, den restau- rativenWorkflow schneller, wirtschaftlicher und vorhersagbarer zu machen. Neue Mate- rialien wurden entwickelt, die Dentallaboren eine effiziente Verarbeitung ermöglichen und Patienten zahnähnliche, also biomimetische Eigenschaften bieten. In diesem Bei- trag wird das perfekte Zusammenspiel zwischen Digital Smile Design und VITA ENAMIC multiColor (VITA Zahnfabrik) vorgestellt. Biomimetik ist der Schlüssel Die polychromatische Hybridkeramik VITA ENAMIC multiColor entspricht mit einem fein nuancier- ten Farbverlauf vom Hals bis zur Schneide grundlegend dem Erscheinungsbild natürlicher Zähne. 1 Zudem simulieren auch die Materialeigenschaften der Hybridkeramik die hybride Zahnhartsubstanz, die selbst aus zwei unterschiedlichen „Materialien“, Schmelz und Dentin, besteht. Ein einzigartiges Materialdesign macht dies möglich: Ein porös vorgesinterter Feldspatkeramikblock (86 Gew.-%) wird unter Druck und Hitze mit Polymer (14 Gew.-%) infiltriert. Das Ergebnis ist ein ineinandergreifen- des duales Netzwerk mit dentinähnlicher Flexibilität 2 und schmelzartiger Abrasion 3 für funktionelle und langlebige Restaurationen. 4 Durch das Polymernetzwerk sind dünne Schichtstärken von bis zu 0,2 Millimetern 5 und präzise Randbereiche möglich. 6 Dies ist die Voraussetzung für minimalinvasive Veneer-Präparationen im Schmelzbereich. Zudem werden Risse in der Keramik an den Grenzflächen zum Polymer gestoppt, was langlebige und robuste Versorgungen erwarten lässt. 7 Sicheres und zuverlässiges Befestigungsprotokoll Aufgrund des dominierenden Feldspatkeramiknetzwerks kann die adhäsive Verbundfläche wie bei Feldspat- und Glaskeramik mit Flusssäure geätzt und silanisiert werden und erreicht dabei auch eine vergleichbare Haftfestigkeit zum Befestigungskomposit. 8 Die zuverlässige Konditionierung von Res- tauration und Schmelzoberfläche ist entscheidend für einen verlässlichen volladhäsiven Verbund und einen erfolgreichen klinischen Langzeitverlauf ästhetischer Veneer-Rehabilitationen. Kompo- sitblöcke mit eingebetteten Mikrofüllern zeigen beim Ätzen und Silanisieren deutlich schlechtere Haftwerte. 9 Im Vergleich zu der Hybridkeramik müssen diese Materialien für eine zuverlässige Haf- tung sandgestrahlt werden. Dies kann allerdings die Mikrostruktur und dünne Randbereiche von Restaurationen irreversibel schädigen. Auch für Individualisierungen kann die Oberfläche von VITA ENAMIC multiColor wie beim Befestigungsprotokoll schonend konditioniert werden und anschlie- ßend mit dem lichthärtenden Kompositmalfarben- und Glasursystem VITA AKZENT LC bemalt und glasiert werden. 10 Hochästhetische Rehabilitation mit Veneers Im folgenden Fallbericht präsentiert Dr. Mahmoud Ezzat Ghazi (Kairo, Ägypten) das perfekte Zusam- menspiel zwischen Digital Smile Design und der Hybridkeramik VITA ENAMIC multiColor. Eine Pati- entin mit Brown- beziehungsweise White-Spots und einem Gummy Smile wurde in einer einzigen Behandlungssitzung mit CAD/CAM-gestützt gefertigten Veneers versorgt. Eine geführte Resektion der Gingiva und eine Mock-up-Präparation ermöglichten eine kontrollierte und sichere Reduktion des Weich- und Hartgewebes. Die sorgfältige digitale Planung vor der Behandlung und der effizi- ente, brennfreie Materialworkflow sorgten für ein vorhersagbares und hochästhetisches Ergebnis. Revolutionärer digitaler Workflow für ästhetische Veneer-Rehabilitationen

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