ddm Ausgabe 3 | 2022

21 ddm | Ausgabe 3 | 2022 Der komplette Fall Abb. 1: Ausgangssituation: Lächeln der Patientin. Abb. 2: Ausgangssituation: Intraorale Gesamtansicht beider Kiefer. Abb. 3: Ausgangssituation: Intraorale Ansicht des Ober- kiefers. 3M) zu konditionieren. 1,2 Laut Prof. Dr. Mathias Kern ist eine Silikatisierung der Zirkoniumdioxid-Kle- beflächen nicht notwendig, sofern ein phosphatmonomerhaltiges Befestigungsmaterial verwen- det wird 3 . Er empfiehlt für einflügelige Adhäsivbrücken, deren klinischer Langzeiterfolg inzwischen bestätigt ist 4 , ein Abstrahlen mit Aluminiumoxid-Strahlgut der Korngröße 50 µm bei einem geringen Druck von 1 bar. 3 Erzielt wird mit der Maßnahme vornehmlich eine Oberflächenvergrößerung zur Optimierung der Haftung. Das Ätzen mit Flusssäure hat keinen positiven Effekt, da den polykristalli- nen Oxidkeramiken der Glasanteil fehlt. Idealerweise erfolgt die Oberflächenbehandlung nach der Einprobe, da sich so auch den Haftverbund negativ beeinflussende Proteine aus Blut und Speichel gleich mit entfernen lassen. Es folgt die Anwendung des geeigneten adhäsiven Befestigungssys- tems gemäß Herstellerangaben. Bei Frontzahnkronen aus hochtransluzentem Zirkoniumdioxid empfiehlt sich erfahrungsgemäß aus ästhetischen Gründen die Verwendung eines adhäsiven beziehungsweise selbstadhäsiven Befesti- gungskomposits anstelle eines konventionellen Zements. Allerdings ist aufgrund der retentiven Prä- parationsform die maximal erreichbare chemische Haftfestigkeit nicht erforderlich. Wahl des Befestigungssystems Wer eine möglichst einfache und effiziente Vorgehensweise anstrebt und bei einem Patienten sowohl Restaurationen mit retentivem Design als auch solche eingliedert, die allein auf eine che- mische Haftung angewiesen sind, wird sich über die seit Kurzem erhältlichen universellen Befesti- gungskomposite freuen. Sie stellen eine Weiterentwicklung selbstadhäsiver Befestigungskomposite dar, die allein angewendet als solche fungieren, aber auch mit einem separaten Primer beziehungs- weise Adhäsiv funktionieren. Durch die zusätzliche Anwendung dieser Komponenten lässt sich die Haftfestigkeit an der Zahnhartsubstanz sowie der Restauration weiter steigern – ungefähr auf das Niveau bewährter adhäsiver Befestigungssysteme. Anhand des folgenden Fallbeispiels wird die Anwendung eines solchen Systems in unterschiedli- chen Modi beschrieben. Fallbeispiel: Sanierung der Oberkiefer-Front In diesem Fall stellte sich eine 65-jährige Patientin in der Zahnarztpraxis in der Feldstrasse in Elms- horn vor (Abb. 1 bis 3). Die allgemeine Anamnese war nicht frei von Auffälligkeiten. Neben saisonbe- dingten Allergien litt sie an einer medikamentös eingestellten arteriellen Hypertonie. Der extraorale Befund war frei von Auffälligkeiten. Intraoral zeigte die Patienten ein adultes, konservierend und pro- thetisch versorgtes Restzahngebiss, frei von parodontologischen Fragestellungen. Der funktionelle Befund war ebenfalls frei von Pathologien.

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