ddm Ausgabe 2 | 2022

ddm | Ausgabe 2 | 2022 48 Fortbildung Dünner denn je Der Schweizer Prof. em. Dr. Carlo P. Marinello MSc. zeigte auf, dass digitalisierte Zahntechnik und nicht-invasive Zahnmedizin Hand in Hand gehen. In seinem Vortrag konzentrierte er sich auf Lumi- nate Veneers, die angesichts der immer häufiger werdenden Abrasionserscheinungen große Rele- vanz für die tägliche Praxis haben. Er demonstrierte, wie sich hier Veneer-Chips aus Zirkoniumdioxid mit einer Dicke von nur 0,1 mm und auf Null auslaufenden Rändern realisieren und quasi präpara- tionsfrei einsetzen lassen. Wichtig: Wenn präpariert wird, dann am besten mit einer Präparations- schiene vom Zahntechniker. Darüber kann der dann für jedes einzelne Element eine eigene Ein- schubrichtung vorgeben. Das Handwerk der Zukunft Die Zusammenarbeit von Zahnmedizin und Zahntechnik liegt auch ZTM Andreas Kunz am Herzen. Er leitet sein eigenes Labor in Berlin und ist Präsident der European Association of Dental Techno- logy (EADT). Unter dem Titel „Fit für die Zukunft? Die Digitalisierung trifft das Handwerk“ erläuterte Kunz die Vor- und Nachteile konventioneller sowie digitaler Techniken und machte deutlich, wie viel „Handmade“ nach wie vor im Zahn-Handwerk steckt. Tipps und Tricks für verschiedenste Fälle Ebenso praktische Einblicke in seine Tätigkeit gewährte ZT Anthimos Maki Tolomenis. Er stellte seine Vorgehensweise bei Voll-Schichtungen, Micro Layering sowie monolithischen Restaurationen vor und gab den Teilnehmern dabei so manchen Tipp mit auf den Weg. Beispiel 1: Sind zwei 1er zu ver- sorgen, von denen ein Stumpf dunkel verfärbt ist, opakert Tolomenis für ein harmonisches Ergebnis grundsätzlich beide Stümpfe. Beispiel 2: Für die Einprobe im Patientenmund eignet sich Ultraschall- gel, denn es brennt später komplett aus. So kann eine der Restaurationen direkt im Mund bemalt werden und dann als Vorlage für extraorale Bemalung der anderen Restauration dienen. Beispiel 3: Wenn es wirklich drauf ankommt, lassen sich auf Null auslaufende Ränder durch Anpressen erzielen. Beispiel 4: Brennt man IPS e.max HAT bei 810 °C, wird es glasiger, aber strukturell verändert sich nichts. „Wir gehen faszinierenden Zeiten entgegen“, stellte der charmante Schweizer Prof. em. Dr. Carlo P. Marinello MSc. fest. Prof. Dr. Dr. Walter Lückerath versteht es, Theorie und Praxis zu einem interessanten Vortrag zusammen zu führen. Nach seinem Vortrag stand ZTM Andreas Kunz gerne noch für 1:1-Gespräche mit interessierten Teilnehmern zur Verfügung.

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