ddm Ausgabe 2 | 2022

11 ddm | Ausgabe 2 | 2022 Der komplette Fall Abb. 1: Präoperatives Röntgenbild vor Extraktion 16 und 46. Abb. 2: Zustand nach erfolgreicher Kammaugmentation im UK regio 46, 47 und Implantation von zwei Patent-Implantaten. Die Innenver- bindung ist mit einem Silikon verschlossen. Chirurgische Phase Bei einer 38-jährigen Patientin ohne auffällige spezielle und allgemeine Anamnese sollten die endo- dontisch gefüllten Zähne 16 und 47 mit chronisch apikalen Ostitiden (Abb. 1) und persistierender Klinik nach eingehender Beratung entfernt werden. Die Alternative einer WSR lehnte die Patientin ab. Die Zähne 15 und 46 wurden bereits vorher entfernt. Nach dem in unserer Praxis durchgeführten Protokoll wurden die Zähne 16 und 47 unter maximaler Schonung der Hart- und Weichgewebe piezochirurgisch lappenfrei entfernt (Piezotome, Acteon) und die Extraktionsalveolen mit L-PRF Eigenblutkonzentrat befüllt (Mectron). Da sich in Regio 46 ein deutlicher Kieferkammdefekt darstellte, wurde hier ein Kieferkammaufbau mit einem porcinen Hydroxylapatit mit integriertem Kollagen (Osteobiol MP3, ADS) und einer Kollagenmembran (Smart- brane, Regedent) durchgeführt. Nach einer Einheilphase von 3,5 Monaten erfolgte die Implantation in gut regenerierten und vas- kularisiertem Knochen (Abb. 2) regio 15, 16, 46 und 47. Alle vier enossalen 2-teiligen Y-TZP Patent- Implantate wurden mit 35 Ncm in den Knochen inseriert und konnten nach 3 Monaten mit kom- plikationsloser Einheilung prothetisch versorgt werden. Da diese Implantate transgingival einheilen, ist eine einfach Verlaufskontrolle in der Einheilphase gegeben und die sehr gute Weichgewebsad- aptation ohne weitere chirurgische Maßnahme möglich. Die Implantat-Innenverbindung wurde zur Vermeidung von Speiserestimpaktion mit einem Vinyl-Polyäther Silikon Fit Checker Advanced (GC Germany) verschlossen; der lässt sich leicht mit einer Sonde in der prothetischen Phase entfernen. Prothetische Phase Nach drei Monaten folgte die prothetische Phase und wurde nach einer Kontrolle der erfolgreichen Osseointegration der Implantate eingeleitet (Periotest, Gulden). Im Anschluss wurden die VPS-Ver- schlüsse in den Innenverbindungen der Implantate mit einer Sonde entfernt und es erfolgte der Scan (TRIOS, 3Shape) (Abb. 3 und 4). Die prothetische Herausforderung bestand bei der Patientin in einer deutlich ausgeprägten maxillaren Prognathie mit z. T. stark abradiertem Restgebiss (Abb. 5). Demzufolge musste bei der prothetischen Versorgung auf die „Freedom in Centric“ besonderes Augenmerk gelegt werden ebenso wie auf Vermeidung einer steilen Höckerneigung der Kronen. Das besondere bei dem Patent System besteht in der Scanphase darin, dass für den Scanvorgang lediglich das Scannen der Implantatplattform notwendig ist und auf herkömmliche Scan-Abut- ments vollständig verzichtet werden kann. In der CAM-Bibliothek können dann die Laboranaloge

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