ddm Ausgabe 1 | 2022

ddm | Ausgabe 1 | 2022 37 Kollegentipp tate im Oberkiefer zu inserieren. Die Implantatpositionen sollten virtuell geplant werden, die Implan- tatbettaufbereitung sowie Implantatinsertion mittels Bohrschablone erfolgen. Um eine Sofort- versorgung zu ermöglichen, war zudem geplant, ein Provisorium schon vor Behandlungsbeginn computerunterstützt zu konstruieren und zu fertigen. Schritte der prothetischen Versorgung Zuerst wurden sowohl der Oberkiefer als auch der Gegenkiefer mit einem Intraoralscanner digital abgeformt. Es folgte eine digitale Volumentomographie (DVT)-Aufnahme mit eingesetzter radio- logischer Schablone (Universal Stent, Media Lab). Diese optimiert das Matching der erfassten STL- Daten (Modell) und DICOM-Daten (DVT) für die Implantationsplanung. Das Matching erfolgte, nachdem der Zahntechniker auf dem virtuellen Modell (erstellt auf Grundlage der Intraoralscans) eine diagnostische Wachsaufstellung erarbeitet hatte. Dafür wurden anschlie- ßend sowohl die STL-Daten aus der CAD-Software als auch die DICOM-Daten in die Software für die Implantationsplanung importiert und überlagert, um eine exakte virtuelle Darstellung der Oberflä- chen im Mund, der Wachsaufstellung sowie der knöchernen Strukturen und Nervverläufe zu erhal- ten. Mithilfe dieser Darstellung sowie der Möglichkeit, die Quantität und Qualität des Knochens zu analysieren, lassen sich die aus anatomischer und prothetischer Sicht optimalen Implantatpositionen bestimmen (Abb. 2). Nach Abschluss der Planung konstruierte die Software automatisch eine passende Bohrschablone, die in Form eines STL-Datensatzes an einen 3D-Drucker gesendet und mit diesem aus Kunststoff gefertigt wurde. Die von Hand in diese Schablone eingesetzten Hülsen dienten als dreidimensionale Führungselemente bei allen chirurgischen Schritten von der Aufbereitung des Implantatbetts bis zum Einsetzen der Implantate. Die Vorteile der schablonengeführten Chirurgie sind vielfältig. Im vor- liegenden Fall ermöglichte die präzise Planung und Umsetzung der Implantatpositionen die virtu- elle Konstruktion und frästechnische Herstellung eines Provisoriums für die Sofortbelastung bereits vor dem Eingriff. Herstellung des Provisoriums Zur Vorbereitung wurden die Manipulierimplantate mithilfe der Bohrschablone im Meistermodell positioniert und die Verbindungen mit einer 5-N-Schraube fixiert. Danach wurde das Meistermo- dell mit den eingeschraubten Implantatanalogen digitalisiert. Um die provisorische Versorgung zu Abb. 1: Orthopantomogramm der Ausgangssituation. Abb. 2: Implantationsplanung auf Grundlage der prothetischen Planung sowie der DVT-Auf- nahme.

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