ddm Ausgabe 3 | 2021

6 ddm | Ausgabe 3 | 2021 Der komplette Fall Die Natur fasziniert uns seit jeher mit ihrer Schönheit. Landschaften, Sonnenuntergänge oder die filigranen Strukturen eines Blatts versetzen uns mit ihrer natürlichen Ästhetik in Staunen. Das Ziel eines Künstlers ist es oftmals, die Natur in den verschiedensten Dis- ziplinen nachzubilden, ob in Malerei, Bildhauerei, Musik oder Fotografie. In der Zahn- heilkunde kann man durchaus Parallelen hierzu sehen. Zähne und Weichgewebe zeigen unter makro- und mikroskopischer Betrachtung Strukturen, die all ihre Schönheit aus- machen. Selbst das Lächeln weist charakteristische Merkmale auf, die als schön angese- hen werden, oder auch nicht. Wie Künstler bringen auch Zahnärzte und Zahntechniker ihre Fähigkeiten ein, um naturgetreue Restaurationen zu kreieren. Bei der Imitation der Natur kommt jedes Detail ebenso zum Tragen wie die harte Arbeit in der Praxis. Sowohl für Zahnarztpraxen als auch Dentallabore ist es dabei ein großer Vorteil, dass die Technolo- gie beträchtliche Fortschritte gemacht hat, weshalb natürlich aussehende Ergebnisse heute einfa- cher zu erzielen sind. Gleichzeitig wird der Weg für neue praktische Methoden geebnet. Auch die Durchführung einer einzelnen Restauration an einem mittleren Schneidezahn des Oberkiefers kann sowohl technisch als auch künstlerisch eine Herausforderung darstellen. Ob Füllung, Krone oder Implantat, alle künstlerischen Fertigkeiten des Zahnarztes müssen eingebracht werden, denn der Patient erwartet natürlich ein zum benachbarten Zahn symmetrisches Ergebnis. Dank der jüngsten Technologien ist dies so einfach wie die Verwendung der Funktionen „copy & paste“ am Computer. Der Zahnarzt hat sich vom Künstler zum Computerexperten weiterentwickelt und verfolgt dennoch dasselbe Ziel: die Natur in all ihrer Perfektion zu kopieren. Anhand eines klinischen Falls, ohne Ein- satz eines Intraoralscanners, soll der Arbeitsablauf bei Anwendung der CAD/CAM-Technologie näher betrachtet werden. Die Fähigkeit zum Kopieren der Natur rückt dadurch für den Anwender in Reich- weite. Vorbereitung Im vorliegenden klinischen Fall (Abb. 1 und 2) möchte die Patientin die Ästhetik ihres Lächelns ver- bessert bekommen, ohne dabei bestimmte charakteristische Merkmale zu verlieren, die sie als Teil ihres Erscheinungsbilds und ihrer Persönlichkeit betrachtet. Die Copy-and-paste-Versorgung Yassine Harichane

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