ddm Ausgabe 3 | 2021

ddm | Ausgabe 3 | 2021 24 Digitale Visionen Print, recycle, repeat: Recyclingkreislauf für 3D-Druck-Filament-Modelle Nachhaltigkeit wird in der Zahnmedizin und Zahntechnik immer wichtiger, so auch bei der Entsorgung von 3D-Druck-Modellen. Mit Filament wird bei Bösing Dental seit Jahren ein recyclefähiges BioCompound-3D-Druckmaterial inhouseverwendet, das zunehmend Anwendung in kieferorthopädischen Praxen und Dentallaboren findet. Vorrangig wer- den hier Aligner- und KFO-Modelle zumeist aus einemPolylactid (PLA) Filament Material gefertigt. Pro Patient entstehen vor allembei der Produktion von Aligner-Schienenmeh- rere Modelle. Doch was geschieht nach dem Tiefziehen und der eigentlichen Schienen- produktion mit den Modellen? Betrachtet man diese Produktion nicht als Weg, sondern als Kreislauf kommt das Thema Recycling mit den damit verbundenen Fragen auf: Wie muss das Filament geschreddert werden? Welche Gra- nulatgröße darf es haben? Muss es vorgetrocknet werden? Wie wird das recycelte Filament wie- der sauber auf eine Spule aufgewickelt, ohne dass es sich durch die Wärme wieder verzieht? Im Praxisalltag landen die Modelle häufig fälschlicherweise im Restmüll und schlussendlich in einer Müllverbrennungsanlage. PLA ist ein Kunststoff und gehört somit in den gelben Sack bzw. in die gelbe Tonne. Hier stellt sich die Frage der nachhaltigen Entsorgung „Print / Think Green“! Vor die- sen Herausforderungen des kosteneffizienten und einfachen Recyclings standen die Zahntechniker von Bösing Dental ebenfalls. Gemeinsam mit dem Start-Up Unternehmen QiTech aus Oppenheim wurde ein Inhouse-Entsorgungskreislauf projektiert, bei dem es vornehmlich um das Schreddern des Filamentmaterials sowie die Rückführung in den additiven Produktionsprozess ging. Bösing Dental strebte seit geraumer Zeit einen eigenen Inhouse Recyclingkreislauf an und war auf der Suche nach einem Partner mit Know-how und Maschinen, der dieses Vorhaben umsetzen kann und als greifbarer Ansprechpartner im Bereich Recycling und Maschinenbau zur Verfügung steht. Über eine Social Media-Aktion wurde Marc Krumpholtz (B.Sc. Dentaltechnologe) auf die Schüler- firma QiTech aufmerksam. Deren ursprüngliche Geschäftsidee lag in der Herstellung von Handyhül- len mittels 3D-Druck. Als den Schülern bewusst wurde, wie viele Prototypen imMüll landen, hat sich das junge Start-Up umentschieden und auf die Herstellung von recycelten 3D-Druck-Filamenten konzentriert. Einblick in die Filamentproduktion: Milan Von Bussche (QiTech) ist begeisterter Maschinendesigner und -entwickler in der 3D-Drucktechnologie.

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