ddm Ausgabe 2 | 2021

ddm | Ausgabe 2 | 2021 43 New Media Videosprechstunde für schlichte Erkrankungen und Austausch Krankschreibung, Befundkontrolle oder Aufklärungsgespräch – die Einführung der digitalen Sprech- stunde kann physische Besuche beim Mediziner, die nicht zwingend notwendig sind, reduzieren. Mehr als drei Viertel der Deutschen (76,7 Prozent) ziehen eine Videosprechstunde in Betracht, wenn der Arzttermin auf einen inhaltlichen Austausch beschränkt ist – wie etwa ein Aufklärungsgespräch. Hierzu zählen auch die Befundkontrolle oder die Besprechung des weiteren Therapieverlaufs. 74,3 Prozent halten den analogen Arztbesuch für vermeidbar, wenn ihre Symptome gegen eine schwere Erkrankung sprechen. Mehr virtuelle Kontrollen für chronische Krankheiten Die physische Visite ist für viele Menschen mit chronischen Leiden bislang ein Muss. Laut der Unter- suchung würden 70,4 Prozent bei chronischer Erkrankung aber den digitalen Arztbesuch in Betracht ziehen, um sich regelmäßig kontrollieren zu lassen. Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Ver- sorgung zählt für den Zeitraum März bis September 2020 1,7 Millionen abgerechnete Videosprech- stunden. Mediziner sind aktuell gefordert, ihre Patienten über telemedizinische Angebote wie die Video- sprechstunde aufzuklären. Die Akzeptanz könne weiter gesteigert werden, wenn Patienten zumMit- machen ermuntert und Vorbehalte abgebaut würden. Für Ärzte selbst sind Online-Formate wichtig, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Darauf achten die Deutschen bei der Arztsuche Hey Google, suche einen Zahnarzt mit mehr als 4 Sternen in der Nähe: Neun von zehn Deutschen (91,7 Prozent) legen Wert darauf, dass sich der neue (Fach-)Arzt in der Nähe des eigenen Wohnorts befindet. Weitere 83 Prozent setzen auf analoge Empfehlungen. Für sie bleibt die persönliche Weiter- empfehlung durch Freunde, Bekannte und Familie die Nummer 1 bei der Suche nach einem neuen Mediziner. Auch das geht aus der aktuellen repräsentativen Umfrage „Datapuls 2021“ hervor. „Mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens nimmt die Bedeutung von Online-Suchdiensten, Webseiten und Google-Bewertungen bei der Entscheidung für einen neuen Mediziner weiter zu. Ärzte, die das analoge Vertrauen in den virtuellen Raum übertragen wollen, müssen auch online ein Reputationsmanagement betreiben. Ein einziger Online-Kommentar kann in den meisten Fällen darüber entscheiden, ob Patienten, die nicht auf Empfehlung von Bekannten handeln, eine Arztpra- xis aufsuchen oder nicht“, erklärt Felix Schönfelder. Google und eine seriöse Website sind ein Muss Die Bedeutung der Internetkonzerne im Gesundheitswesen nimmt stetig zu: Mediziner-Webseiten müssen entsprechend gepflegt und auffindbar sein. 73,8 Prozent der Deutschen achten auf eine vertrauenswürdige und informative Website bei der Arztsuche. Mehr als die Hälfte (53,1 Prozent) legt außerdem Wert auf einen seriösen Google-Eintrag mit mindestens 4 von 5 Sternen.

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