ddm Ausgabe 2 | 2021

14 ddm | Ausgabe 2 | 2021 Der komplette Fall Einhergehendmit kariösenwie auch nichtkariösen Zahnhartsubstanzdefekten zeigt sich oftmals ein Verlust an vertikaler Dimension und / oder vermehrt das Auftreten sekun- därer Malokklusionen 1 . Der Artikel soll daher insbesondere den primären negativen Einfluss okklusaler Disharmonie(n), meist einhergehend mit einem Anstieg des Stressle- vels im Körper und einer daraus resultierenden (vermehrten) Parafunktion (Pressen und Knirschen) wie auch sekundär bedingt kompromittierende Auswirkung(en) auf benach- barte Organsysteme (Kopfhaltung, Halswirbelsäule, Schultergürtel) aufzeigen. Die rasante Entwicklung im digitalen Bereich in den vergangenen zehn Jahren, der eine Vielzahl posi- tiver Aspekte bei der vorhersagbaren Planung / Herstellung und Reproduzierbarkeit der Arbeitsab- läufe zugesprochen wird, sollte sich auch mit der Frage eines funktionsgerechten Therapieansatzes beschäftigen. Offen bleibt bis heute die spannende Frage wie sich funktionelle Aspekte (klinische und instrumentelle Funktionsanalyse) in ihrer analogen Tradition mit schädelbezüglich montierten Modellen in horizontaler und vertikaler Referenzposition (Zuordnung) des Unterkiefers in einem teil- oder volljustierbaren Artikulator-System nutzbringend in ein digitales Behandlungskonzept integrie- ren lassen 2 . Ästhetik und Funktion gehen bei zahnärztlichen Rehabilitationen Hand in Hand. Eine digitale Schnitt- stelle zur Implementierung sämtlicher funktioneller Parameter aus dem analogen Artikulatorsystem in ein digitales Konzept wird laut Industrie angeboten, ist aus Sicht der Verfasser aber noch nicht praxistauglich. Die Schwierigkeit scheint hier darin zu liegen, das „Koordinaten-System menschlicher Schädel“ inklusive Okklusion ohne geometrische Einbußen so in die Simulations-Situation (CAD) zu übertragen, dass die Projektion der statischen und insbesondere der dynamischen Okklusion mor- phologisch auch den Gegebenheiten des Patienten entspricht; was den entscheidenden Punkt bei der Herstellung funktionell exakter Kauflächen ausmacht. Hier haben derzeit noch fast alle digitalen 4-Quadranten-Rehabilitation nach parafunktioneller und kariöser Schädigung Sven Egger, Christian Berg, Markus Greven

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