ddm Ausgabe 1 | 2021

ddm | Ausgabe 1 | 2021 44 New Media Der Praxis-WLAN- und Kommunikationsdienstleisters Socialwave hat in Zusammenar- beit mit dem Hamburger Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork 1.005 Menschen über 18 Jahre zur Digitalisierung des Gesundheitswesens befragt hat. „Überrascht hat uns, dass der öffentliche Diskurs über Vorteile und Bedenken der ePA [elektronische Patientenakte] offenbar nur von einem kleinen Teil der Bevölkerung verfolgt wird. Einer der größten Meilensteine in der Digitalisierung des Gesundheitswesens muss folglich nicht nur eine technische Hürde bewältigen, sondern vor allem eine kommunikative“, erklärt Felix Schönfelder, Geschäftsführer von Socialwave. Unklarheit Seit dem 1. Januar 2021 soll sie für alle Krankenversicherten verfügbar sein und den Papierakten in deutschen Arztpraxen ein Ende setzen: die elektronische Patientenakte (ePA). Doch unter den 73 Mio. Versicherten herrschte laut der Patientenbefragung noch kurz vor diesem Termin Unklar- heit darüber, wann sie tatsächlich eingeführt wird. Ein Drittel (33,9 Prozent) der Versicherten gingen davon aus, dass der Dienst im 1. Halbjahr 2021 startet. Ein Viertel (24,8 Prozent) vermutet, dass die ePA im 2. Halbjahr 2021 zur Verfügung steht. Knapp ein Drittel (30,3 Prozent) tippt auf einen Marktstart im Jahr 2022 und weitere 11,1 Prozent erwarten die Einführung ab 2023. Und nicht nur das: Kurz vor der offiziellen Einführung der ePA haben vier von zehn Versicherten (37 Prozent) in Deutschland noch nie etwas von der E-Patientenakte gehört. Nahezu die Hälfte (47,4 Prozent) weiß nicht, wie die ePA funktioniert. Weitere 43,3 Prozent der Versicherten sagen von sich, dass sie nur oberflächlich Bescheid wissen. Irrglaube Die ePA gilt mit der Vernetzung von 200.000 Leistungserbringern und bis zu 73 Millionen Versi- cherten als das bisher größte IT-Projekt im deutschen Gesundheitswesen. Sie soll Vorteile für alle Beteiligten bringen. Versicherte erhalten die Möglichkeit, ihre medizinischen Daten zentral in der ePA zu speichern. Dadurch soll die Behandlung präziser aber auch der Arztwechsel erleichtert werden. Denn: Alle relevanten Daten liegen digital ab und sind somit für jeden Arzt einsehbar. Doch nur jeder zehnte Versicherte (9,4 Prozent) in Deutschland hat kurz vor der Einführung verstanden, wie die ePA funktioniert und verbindet damit den tatsächlichen Mehrwert. Die mangelnde Aufklärung geht sogar so weit, dass gut ein Viertel (26,6 Prozent) aller Patienten glaubt, dass die ePA für Versicherte verpflichtend sei. Fehlende Aufklärung Auf die Frage, wer nach Meinung der Patienten die Informationslücken schließen sollte, erhalten Hausärzte und Versicherungen ein klares Mandat. Knapp acht von zehn Deutschen (79,5 Prozent) fordern eine Aufklärung durch den Hausarzt. Mehr als die Hälfte (56,0 Prozent) findet, es wäre Auf- gabe der Versicherungen. An dritter Stelle nehmen Patienten Gesundheitsbehörden und -ämter in die Pflicht (30,4 Prozent), gefolgt von Medien (25,4 Prozent) und Apotheken (16,4 Prozent). Umfrage zur elektronischen Patientenakte Kontakt: Socialwave GmbH Dachauer Str. 192 D-80992 München +49 (0)89 / 21 54 64 72 info@social-wave.com www.social-wave.de

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