ddm Ausgabe 4 | 2020

7 ddm | Ausgabe 4 | 2020 Der komplette Fall infektion der Mundhöhle vor der Operation und während der Nachsorge das Risiko einer Infektion senken und damit die Einheilung unterstützen. Auch speziell die Einnahme eine Antibiotikums ist indiziert, um potenzielle Erreger in der Mundhöhle in Schach zu halten. Implantate und Bluthochdruck Wie der Diabetes lässt sich auch ein vorliegender Bluthochdruck mit Medikamenten leicht einstellen, sodass Betroffene meist gut mit Implantaten versorgt werden können. Betablocker, die Hypertoniker in aller Regel einnehmen, hemmen das „Stresshormon“ Adrenalin, führen zu geringerem Puls und senken damit eben auch den Blutdruck. Und: Sie haben einen tendenziell positiven Einfluss auf die Osseointegration. Implantate und Herzschrittmacher Die gesteigerte Lebenserwartung gepaart mit einem gesteigerten Bewusstsein für Lebensqualität bis ins hohe Alter hat zur Folge, dass in der implantologischen Praxis vermehrt Patienten mit Herzrhythmusstörungen anzutreffen sind. Anamnestisch ist an eine Herzrhythmusstörung zu denken bei der Einnahme von Natriumkanalblocker, Betarezeptorenblocker, Kaliumkanalblocker oder Kalziumkanalblocker als Antiarrhythmetika. Ebenfalls ist ein Herzschrittmacher als ein Indiz anzusehen. Symptomatisch zeigen sich neben einem stark klopfenden, rasenden oder stolpernden Herzen eine verstärkte Transpiration, Schwindel, Zittern und Übelkeit. Solche Symptome sollten auch bei einer ansonsten unauffälligen Anamnese immer Grund für eine Behandlungspause und die Tieflagerung des Kopfes sein. Im Rahmen der Lokalanästhesie ist nicht prinzipiell auf vasokonstriktorische Zusätze zu verzichten. Jedoch ist die Dosis anzupassen und äußerst langsam zu injizieren. Die absolute Schmerzfreiheit zu erhalten und Angstgefühle zu vermeiden, ist äußerst wichtig. Anderenfalls wäre eine Adrenalinausschüttung zu befürchten, die eine eingestellte Herzrhythmusstörung auslösen oder verstärken kann. Bei schwerwiegender Arrhythmie sollte ein Monitoring in Betracht gezogen werden. Patienten, denen ein Herzschrittmacher implantiert wurde, sind nicht grundsätzlich als Risikopatienten einzustufen. In diesem Fall ist allerdings die Nutzung von ultraschallbetriebenen chirurgischen Instrumenten kontraindiziert. Neuartiger Abdruckpfosten Bei der offenen Abformung kam ein neuartiger Abdruckpfosten zum Einsatz: der TRI 3D-Touch (TRI Dental Implants). Dieser kann wahlweise als herkömmlicher Abdruckpfosten oder als hochpräziser Titan-Scankörper für den digitalen Workflow genutzt werden. Die patentierte instrumentfreie Handhabung dank definierter Sollbruchstelle (15 Ncm) spart Zeit und erleichtert die Behandlung in begrenzten inter-okklusalen Räumen. Das spezielle Design schließt ein Verklemmen aus und sorgt für die nötige Retention bei einem Weichgewebeabdruck. Die eingearbeiteten Rillen erleichtern außerdem das Handling. Falldokumentation von Dr. Grazieli Dalmaschio Abb. 1a und b: Der zahnlose Oberkiefer der 85-jährigen Patientin war mit einer herausnehmbaren Prothese versorgt; nun wünschte sie eine festsitzende Implantatversorgung. Die Patientin hat einen Herzschrittmacher und leidet an Diabetes mellitus sowie Bluthochdruck.

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