ddm Ausgabe 4 | 2020

54 ddm | Ausgabe 4 | 2020 Fortbildung Herstellung Schick machte sich für eine bessere Differenzierung bei Begrifflichkeiten rund um die CAD/CAM-Fertigung stark. Ein „offenes“ System bedeute eben nicht, dass sich ausnahmslos jedes Material bearbeiten lässt, sondern vielmehr, dass der Anwender Einfluss auf die Frässtrategie nehmen kann. Und eine „große“ Maschine müsse nicht irgendwelche Mindest-Abmessungen erfüllen, sondern bestimmte kinematische Anforderungen. Fräsergebnisse könnten durch folgende Faktoren variieren: • Werkzeuggeometrie • Schneidenanzahl • Durchmesser • Umdrehungszahl • Eintauchstrategie • Vorschubgeschwindigkeit • Fräsbahnabstände • Fräsbahntiefe Das Trockenfräsen sei bei Zirkondioxid vorzuziehen, so der Referent. Beim Nassschleifen könnten sich Schleifstäube zwischen den Schneiden sammeln und darüber bei der weiteren Bearbeitung in die Oberfläche eingebracht werden. Das kann am Werkstück theoretisch eine lokale Veränderung der Oberflächendichte und damit eine verminderte Transluzenz zur Folge haben. Ebenso könnten sich Schleifstäube in Kühlflüssigkeit sammeln und darüber das Restaurationsmaterial infiltrieren. Okklusionskonzept In puncto Okklusion appellierten die Referenten einhellig an die Teilnehmer, sich nicht auf die Software und virtuelle Artikulatoren zu verlassen. Die Anwendung althergebrachter analoger Prüfmittel wie Shimstock-Folie bleibt obligat. Davon abgesehen empfehle sich bei herausnehmbaren Versorgungen ebenso wie bei festsitzenden Restaurationen im unbezahnten Kiefer und generell bei Führung nur auf Implantaten eine bilateral balancierte Okklusion. Bei Einzelimplantaten bzw. natürlichen Zähnen ist eine Front-Eckzahn-Führung umzusetzen. Befestigung Busenbender konstatierte, dass der Werkstoff als solcher aufgrund einer fehlenden Glasphase definitiv nicht ätzbar mit Flusssäure sei. Die klinische Funktionalität von Zirkonbondern, also speziellen Glasloten, wurde auf Nachfrage aus dem Publikum hin bestätigt. Diese silikatbasierten Spezialgläser erreichen eine vollständige Benetzung, spaltfreie Anlagerung und Diffusion in die Zirkondioxidoberfläche. Damit wird ein adhäsives Befestigen möglich: Die MDP-Monomere im Komposit bzw. Primer seien empfehlenswert; Abstrahlen mit Aluminiumoxid 50 μm (1 – 2,5 bar) ist fester Bestandteil eines korrekten Protokolls. Tabelle 3 fasst die Befestigungsempfehlungen für Zirkondioxid sowie Glaskeramik und Polymere zusammen. Tab. 3: Übersicht der möglichen Befestigungsarten für verschiedene Werkstoffe. Konventionell Selbstadhäsiv Adhäsiv Glaskeramik Zirkondioxid Hochleistungspolymere empfohlen möglich nicht möglich

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