ddm Ausgabe 4 | 2020

20 ddm | Ausgabe 4 | 2020 Der komplette Fall nose und spätere Planung aufgenommen (Abb. 1 und 2). Durch die Untersuchungen wurde festgestellt, dass der Patient einen guten allgemeinen und guten Mundgesundheitszustand aufwies ohne systemische Erkrankungen, welche die zahnmedizinischen Maßnahmen beeinflussen und / oder beeinträchtigen könnten. Ästhetikplanung Zu Behandlungsbeginn wurden die extraoralen Fotos – bestehend aus frontaler Gesichtsaufnahme mit Lippenhalter und forciertem Lächeln, 45º von der Seite, Foto in 12-Uhr-Position – und die intraoralen Fotos – Nahaufnahme des Lächelns, maximale Interkuspidation mit Lippenhaltern und der Oberkieferzähne mit schwarzem Hintergrund – aufgenommen (Abb. 3). Danach erfolgte unter Zugrundelegung des Hauptproblems und im Hinblick auf seine Lösung die digitale Planung des Lächelns 2D (DPL) mithilfe der Diagnosefotos. Der Aufbau des idealen Lächelns wurde auf der Basis der fazialen Aspekte des Patienten und der Funktion des stomatognathen Systems kreiert. Die für die Planung des Lächelns verwendeten Parameter waren die Lachkurve und die Position der Lippen, der Gingivazenit, Zahnproportionen, das Gesichtsformat und die Größenzunahme gemäß den Prinzipien der RED-Korrelationen (Stanley et al., 2018). Nach Festlegung des endgültigen Aufbaus des Lächelns in einer 2D-Planung wurden die Daten zusammen mit den Modellen des Patienten an das Prothetiklabor geschickt, um ein diagnostisches Wax-up für den Patienten anfertigen zu lassen. Unter Verwendung des Modells mit dem diagnostischen Wax-up wurde ein Silikonschlüssel angefertigt, der diese vorgeschlagene neue Zahnanatomie wiedergibt und die Herstellung eines Mock-ups auf den Zähnen des Patienten ermöglichte, ohne dass irgendeine Zahnpräparation vorgenommen werden musste, mit dem Ziel, die dem Patienten vorgeschlagene ästhetische Versorgung zu simulieren. Mithilfe solcher Simulationen analysiert der Behandler für den entsprechenden Fall Ästhetik sowie Funktion und befürwortet die Planung oder lehnt sie ab. Darüber hinaus ist die Einprobe des Mock-ups hervorragend dafür geeignet, dass der Patient sich selbst ein Bild von der vorgeschlagenen ästhetischen Versorgung macht und so mehr Vertrauen in die bevorstehende Behandlung gewinnt. Zur Herstellung des Mock-ups wird Bis-Acryl-Kunststoff verwendet, zu dessen Materialeigenschaften gehört, dass er bei seiner Polimerisationsreaktion Wärme in nur geringer Menge abgibt, er außerdem gut die Zahnform abbildet, die mit dem Silikonschlüssel kopiert wurde, und eine zahnähnliche Farbe hat. Zur Anwendung kam hier der Bis-Acryl-Kunststoff Structur 2 (VOCO). Er wurde in den Silikonschlüssel eingebracht, wobei sich die Spitze der Mischkanüle immer in der Tiefe des Schlüssels befand, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Nach dem Befüllen wurde der Schlüssel in den Mund eingesetzt, wobei die Überschüsse in der Anfangsphase der Polimerisation entfernt wurden und danach das vollständige Aushärten abgewartet wurde. Nach erfolgter Polimerisation wurde der Silikonschlüssel aus dem Mund genommen und die Oberfläche des fertigen Mock-ups mit einer alkoholgetränkten Gaze abgewischt, um verbliebenes Monomer zu entfernen (Abb. 4). Abb.3: Digitale 2D-Planung des neuen Lächelns.

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