19 ddm | Ausgabe 4 | 2020 Der komplette Fall Blöcke auf Composite-Basis werden ebenfalls zur Herstellung indirekter Restaurationen mithilfe der CAD/CAM-Technik verwendet. Bei ihrer Herstellung werden sie zur Polimerisation Wärme und Druck ausgesetzt und erhalten auf diese Weise überlegene mechanische Eigenschaften, wenn man sie mit direkt gelegten Compositefüllungen vergleicht (Mainjot et al., 2016). Die CAD/CAM-Blöcke auf Compositebasis sind, was Elastizitätsmodul und Festigkeit betrifft, der Zahnsubstanz, also Schmelz und Dentin, ähnlich. Diese Eigenschaften können über den Anteil, den die Harzmatrix an der Zusammensetzung der Blöcke ausmacht, kontrolliert werden. Darüber hinaus weist dieses Material im Vergleich zu Keramik eine größere Resistenz gegen Ermüdung auf (Alamoush et al., 2018; Magne et al., 2010) und solche Eigenschaften machen dieses Material zu einer hervorragenden Wahl für haltbare indirekte Restaurationen. Grandio blocs (VOCO) ist ein Beispiel für einen Hybrid-Keramik-Block für CAD/ CAM-Systeme – er besteht aus einem nanokeramischen Hybrid-Material, das 86 % anorganische Füllstoffe in einer Polymermatrix enthält. Dieses CAD/CAM-Restaurationsmaterial ist indiziert für die indirekte Herstellung definitiver Einzelzahnrestaurationen wie Inlays, Onlays, Vollkronen und Veneers. Neben den mechanischen Vorteilen bergen die Kunststoffblöcke mit der Möglichkeit des Einfärbens direkt nach dem Fräsvorgang, ohne dass eine zusätzliche Kristallisation wie bei den Keramikblöcken notwendig wäre, auch einen Vorteil für die Herstellungstechnik (Allen et al.). Ein weiterer interessanter Faktor, der bei der Verwendung dieser Blöcke Beachtung finden sollte, ist der, dass im Vergleich zu Keramiken die Ränder der Restauration keine Mikrorisse aufweisen und sich gleichmäßiger darstellen (Tsitrou et al., 2007). Die auf Compositebasis hergestellten Restaurationen können bei Bedarf leichter intraoral repariert werden, wobei notwendigerweise der Bereich angefrischt, die Restauration hiernach silanisiert, ein Adhäsivsystem appliziert und mit Composite direkt repariert wird (Tsitrou et al., 2010). Fallbericht Ein 50-jähriger Patient erschien in der Klinik des universitären Projektes „Construindo Sorrisos Confiantes“ (in etwa „Selbstbewusstes Lächeln ermöglichen“) der Abteilung für Zahnmedizinische Materialien und Prothetik des Instituts für Wissenschaft und Technologie der Universität des Bundeslandes São Paulo in São José dos Campos, Brasilien. Er war mit seinem Lächeln unzufrieden, denn ihm gefielen weder die lückige Stellung noch die Farbe seiner Zähne. In der ersten Sitzung wurde die Anamnese erhoben, eine klinische Untersuchung vorgenommen und ein Fotostatus für die DiagAbb. 1: Gesichtsfoto zu Beginn und nach Behandlungsabschluss. Abb. 2: Foto des Lächelns zu Beginn und nach Behandlungsabschluss
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