ddm Ausgabe 3 | 2020

ddm | Ausgabe 3 | 2020 64 Journal Zirkoniumdioxid-Bearbeitung: Das Werkzeug macht den Unterschied Die Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik der Hochschule Augsburg hat einen wissenschaftlichen Vergleichstest von Dentaltechnikwerkzeugen für die Zirkoni- umdioxid-Bearbeitung durchgeführt. Das Ergebnis: Die Auswahl der Fräswerkzeuge hat eine deutliche Auswirkung auf Qualität und Effizienz der Bearbeitung (Abb. 1). Sieger des Benchmarks ist ein Werkzeug der Hufschmied Zerspanungssysteme GmbH. Auch Zahn- techniker, die das Werkzeug im Einsatz haben, berichten von bis zu 40 Prozent weniger Ausschuss und höheren Standzeiten. Die Hochschule Augsburg hat im Rahmen einer Zulassungsarbeit untersucht, welchen Einfluss Fräs- werkzeuge auf die Qualität der Bearbeitung von Zirkoniumdioxid (ZrO 2 ) haben (Abb. 2). Der Bench- mark folgte methodisch dem Merlon-Test. In mehreren Testreihen frästen die verschiedenen Werk- zeuge Dummy-Kronen mit unterschiedlichen Wandstärken aus einer ZrO 2 -Ronden (inCoris TZI C, Dentsply Sirona). Die Beurteilung der Testergebnisse erfolgte sowohl mit dem bloßen Auge als auch über Messungen und die Auswertung mittels eines dafür entwickelten Algorithmus. Das Ergebnis zeigt große Unterschiede. Einzig mit dem Fräswerkzeug HC720DT-DIP 3S von Hufschmied konnten selbst feinste Strukturen überzeugend bearbeitet werden (Abb. 3). Zusätzlich zur Bearbeitungsqua- lität testeten die Wissenschaftler die Standzeit der Werkzeuge. Das Ranking bestätigte sich: Auch im Standzeittest lieferte das Hufschmied-Werkzeug die besten Werte und eine lange gleichbleibend gute Qualität. Alle Werkzeugtests wurden mit dem für den Dentalmarkt entwickelten 5-Achs-Fräs- und Schleifzentrum inLab MC X5 (Dentsply Sirona) durchgeführt. Aus den vorliegenden Ergebnissen kann ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Beschich- tung der Fräser und dem Standzeitverhalten entnommen werden. Unbeschichtete Fräser können Zirkoniumdioxid kurzzeitig gut bearbeiten, jedoch bricht die Qualität mit der Zahl der gefrästen Ronden bzw. Kronen schnell und dramatisch ein. Für die Praxis in der Dentaltechnik bedeutet dies: Für eine andauernde, hohe Performance muss das Werkzeug zwingend mit einer Diamantschicht versehen sein, da beschädigte Werkzeuge keine hochwertigen Bearbeitungsergebnisse erzielen. Abb. 1: Die Auswahl der Fräswerkzeuge hat eine deutliche Auswirkung auf die Qualität der Ergebnisse und die Effizienz der Bearbeitung.

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