ddm Ausgabe 3 | 2020

ddm | Ausgabe 3 | 2020 35 Pro & Contra Der Modelldruck Nach Abschluss des CAD-Prozesses erhält der Zahntechniker zwei Datensätze zur weiteren Verarbei- tung: einen für den Zahnersatz und einen für das dazugehörige Modell zum 3D-Drucken. Anfänglich haben wir das Thema 3D-Druck unterschätzt. Zu Beginn gab es Schwankungen und Probleme in folgenden Bereichen: • Erstellung von demensionstreuen Modellen • Passungen der Einzelstümpfe und Nachbarzähne • Okklusionsungenauigkeiten • Wiederholungsungenauigkeiten • Materialgüte der Modelle • Umfang des Nachbearbeitungsprozesses nach dem eigentlich Druckvorgang • Entfernen von Stützstrukturen • Entfernen von Dispersionsschichten • Lichthärteprozess • die richtige Entsorgung der verwendeten Resine • Einhaltung von Arbeitsschutz- und Verarbeitungsrichtlinien • negative Beeinflussung durch Sonneneinstrahlung Da unserer Meinung nach ein qualitativ hochwertiges Modell in der Zahntechnik unverzichtbar ist, haben wir in den letzten Jahren keine Kosten und Mühen gescheut, um diesen Prozess ständig zu optimieren. Hierzu war es nötig in verschiedene Systeme zu investieren und aus den Fehlern zu lernen. Heute beherrschen wir einen gleichbleibenden Prozess und können so alle digitalen Vorteile der Zahntechnik ausschöpfen. Chancen und Möglichkeiten im zahntechnischen Labor Nach der erfolgreichen Herstellung der 3D-gedruckten Modelle und der CAD/CAM-gefertigten zahntechnischen Versorgung beginnt der handwerkliche Teil der Arbeit. Für Anfänger empfiehlt es sich, mit einer Einzelkrone bzw. kleinen Brücke zu beginnen. So können Praxis und Labor die Mög- lichkeiten des neuen Workflows schonend und mit ersten Erfolgserlebnissen erlernen. Die Lernkurve ist vor allem bei den ersten Arbeiten sehr steil und motivierend. So stellt sich die Motivation, auch umfangreichere, komplexere Restauration zu fertigen, schon bald wie von selbst ein. Das können z. B. Einzelimplantatkronen oder kleinere Brücken sein. Pro Contra Zeitersparnis bei der Modellherstellung Schulung von Personal höhere Präzision durch Wegfall vieler Investitionen in Software einzelner Arbeitsschritte keine Übertragungsfehler Abhängigkeit von Druckzentren oder Investition in 3D-Drucker Farbscans helfen bei der Festlegung anfängliche Misserfolge bei Einarbeitung der Präparationsgrenzen Die farbliche Darstellung des Zahnstumpfes viele verschiedene Systeme und Dateiformate hilft enorm bei der Auswahl transluzenter Materialien Herstellung eines Alveolarmodells zur Abstellung von Fachpersonal zur besseren Ausformung des Zahnfleischsaums Modellherstellung Platzsparende Archivierung von Modellen in Form eines Datensatzes Modelle bei Bedarf auch nach Jahren neu ausdruckbar Abb. 4: Beispiel für einen 3D-Drucker (envisionTEC).

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