ddm Ausgabe 3 | 2020

ddm | Ausgabe 3 | 2020 33 Pro & Contra Im Vergleich zur klassischen Abformung hat der Anwender im digitalen Workflow bereits jetzt Eigen- beweglichkeiten, Gipsexpansionen und Abdruckrückstellungen als mögliche Fehler ausgeschlos- sen. Das spätere Einschleifen der prothetischen Versorgung wird damit auf ein Minimum reduziert. Die entstandenen digitalen Daten sind oftmals sehr umfangreich und müssen korrekt und Daten- schutz-konform an das zuständige Dentallabor übermittelt werden. Auch dieser Punkt stellt in vielen Fällen durchaus eine Hürde dar. Es darf von Zahnarztpraxen nicht als Selbstverständlichkeit betrach- tet werden, dass ihr zahntechnisches Labor jedes am Markt vorhandene Datenformat unmittelbar verarbeiten kann. Ein aktiver Austausch im Vorfeld ist daher unverzichtbar; hier zählt einzig und alleine Teamwork. Empfang einer digitalen Abformung Nach erfolgreichem Datenversand an das Dentallabor beginnt hier die Verarbeitung der Rohdaten. Die Mehrzahl der Oralscans werden im STL-Format und zusätzlich in Farbe übermittelt. Beides hilft dem Zahntechniker die Qualität des Scans zu überprüfen. Softwareseitig gibt es mehrere Lösungen, welche sich im Ablauf aber wenig voneinander unterscheiden. Der digitale Weg unterscheidet sich vom analogen, indem der Zahnersatz ohne physisches Modell konstruiert wird. Das zahntechnische Modell wird erst nach Abschluss des Computer Aided Designs der protheti- schen Versorgung erstellt. Für die Herstellung des Arbeitsmodells wird eine zusätzliche Modellbuil- der-Software benötigt. Die digitale Modellherstellung ist für Viele noch Neuland. Im Anschluss an die Konstruktion wird dafür bestimmt: • welche Stümpfe herausnehmbar sind • die Freistellung von Nachbarzähnen • ob es ungesägte Kontrollmodelle gibt • ob eine Zahnfleischmaske benötigt wird • welche Modellanaloge verwendet werden • wie der Biss verschlüsselt wird • die Beschriftung des Modells • das Aushöhlen des Modells (Druckvorbereitung) Pro Contra kein Würgereiz oder Erstickungsängste anfängliche Misserfolge möglich hoher Komfort für den Patienten verlassen der jahrelangen Routine Geschwindigkeit Abformung muss weiterhin gut vorbereitet werden direktes Ausbessern von Scanfehlern Personal muss neu geschult werden keine Abdruckrückstellung schnelle Internetverbindung nötig keine Gipsexpansion Investitionen in Praxis und Labor sind nötig Eigenbeweglichkeit der Zähne mit einbezogen weniger Einschleifen steile Lernkurve gemeinsam neue Wege gehen

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