ddm Ausgabe 3 | 2020

10 ddm | Ausgabe 3 | 2020 Der komplette Fall des digitalen Workflows bereits zur Freilegung oder auch zur Sofortbelastung ein individuelles Atlantis-Abutment bestellt werden. Das Direct Abutment ist in seiner Form einem präparierten Zahn nachempfunden und in unterschiedlichen Höhen und Durchmessern verfügbar. Das konfektio- nierte Aufbauteil dient der provisorischen Versorgung nicht angulierter Implantate. Die passende Einheilkappe, die über einen Schnapp-Mechanismus auf dem Abutment einrastet, kann zunächst als Gingvaformer direkt genutzt werden. Später dient sie beispielweise – so wie in diesem Fall – für die Befestigung einer provisorischen Krone mit einem konfektionierten Zahn oder selbst gefertigter Krone als Basis für das Langzeitprovisorium (Abb. 10 und 11). Herstellung CAD/CAM-Abutment Im Labor lagen die Daten des Intraoralscans sowie alle notwendigen Patienteninformationen vor. Nach dem Bereinigen des Datensatzes und der Konstruktion eines digitalen Wax-Ups (optional) wurde der Datensatz auf die Atlantis-Plattform (Atlantis, Dentsply Sirona) geladen. Hier erfolgte die individuelle Abutmentgestaltung (Virtual Abutment Design), die von der idealen Formgebung der Krone ausgeht und Parameter wie umgebende Zähne und Weichgewebeanatomie berücksichtigt (Abb. 12 bis 16). Der virtuelle Planungsentwurf wurde zur Kontrolle an das zahntechnische Labor gesandt. Innerhalb des Freigabeprozesses kann mit dem 3D-Editor Einfluss auf die Gestaltung des Abutments genommen werden. Nach der Freigabe des CAD-Designs erfolgte die Herstellung des Abutments. Das Abutment wurde aus dem Goldstandard Titan gefertigt, allerdings die mit Titanni- trid beschichtete Version verwendet. Durch die Titannitrid-Beschichtung (TiN) kann das ästhetische Ergebnis – insbesondere im sensiblen Frontzahnbereich – positiv beeinflusst werden. Während rei- nes Titan die Gefahr eines grauen Schimmers im Bereich der Gingiva birgt, unterstützt der warme Goldton der Titannitrid-Beschichtung das natürliche Aussehen. Abb. 9: …und Aufbringen des Scanpfostens für die intraorale digitale Datenerfassung. Abb. 11: Konfektionszahn zum Verkleben (extraoral) auf einer Einheil- kappe. Abb. 10: Einteiliges Abutment (Direct Abutment EV) als Basis für die Interimsversorgung. Abb. 12: Darstellung der digitalen Abformung in der Virtual Atlantis Design (VAD)-Software.

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