ddm | Ausgabe 2 | 2020 46 Abb. 9: Virtuelles Design einer Bohrschablone – digitales Modell und DVT-Daten hierfür in einem Datensatz zusammengeführt. Kollegentipp Bei der DVT werden Röntgenbilder verschiedener Ebenen erstellt. Wie beim OPG dreht sich das Gerät um den Patienten und es werden hier viele Einzelbilder erstellt. Aus diesen Bildern wird dann ein dreidimensionaler Datensatz errechnet. Damit hat man die Option, die Expositionen aus verschiedenen Ansichten zu befunden. Somit ist eine stark verbesserte Diagnostik ermöglicht sowie eine exakte Behandlungsplanung, wie sie z. B. bei Implantaten notwendig ist. Um ein solches Gerät in der Praxis einsetzen zu dürfen, benötigt man eine entsprechende Ausbildung, die Fachkunde DVT. Dies ist ein zweitägiger Kurs, der über die Aspekte des Strahlenschutzes, der Technik, der Indikationen und der Diagnostik der DVT unterrichtet (z. B. www.dvt-mueller.de). Digitale Modelle Auch der Intraoralscan sollte an dieser Stelle mitbetrachtet werden. Es ist zwar kein radiologisches Verfahren, gehört aber auch zu den bildgebenden Verfahren in der Zahnmedizin. Der Intraoralscan ist der digitale Abdruck, der genommen werden kann: selektiv von einer Region aus der Mundhöhle oder aber vom kompletten Zahnbogen mit angrenzendem Weichgewebe. Optimalerweise werden STL-Daten generiert, da diese Datensätze offen und somit kompatibel zu anderen Verfahren sind. Die Daten können dann genutzt werden, um einen Zahnersatz herzustellen, eine kieferorthopädische Apparatur zu planen und herzustellen, Modelle zu archivieren und ggf. später wieder in ein physisches Modell per 3D-Druck zu überführen. Ebenfalls können mit einem DVT Modelle oder Abdrücke gescannt werden, um einen digitalen Datensatz zu erhalten (Abb. 8). Die digitale Archivierung ist mittlerweile lege artis, wenn die dazu erforderlichen Bedingungen eingehalten werden, was von den Herstellern der Systeme sichergestellt wird. Eine Herstellung von Aufbissschienen auf digitalen Modellen ist ebenfalls möglich, hier können ggf. noch die Paramater einer digitalen Bissnahme und Kieferrelationsbestimmung mit einfließen, sodass hier schon ein hohes Maß an digitalem Workflow zu finden ist. Im Zuge der digitalen Vernetzung können die Daten, die über verschiedene bildgebende Verfahren gewonnen wurden, miteinander gematcht und gemeinsamen einer Anwendung zugeführt werden. Ein klassisches Beispiel hierfür wäre die Herstellung einer Bohrschablone zur Implantatinsertion. Im Bildbeispiel wurde ein DVT mit dem digitalen Modell gematcht und darauf die Bohschablone konstruiert (Abb. 9). Auch zur Planung und Herstellung von Splints bei Dysgnathieoperationen kann dies zum Einsatz kommen. Abb. 8: Digitalisiertes Modell – der Scan erfolgte per DVT-Gerät.
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