ddm Ausgabe 2 | 2020

36 ddm | Ausgabe 2 | 2020 Digitale Visionen dies seit fast zehn Jahren praktiziert und die Studierenden sammeln Erfahrung mit der CAD/CAMTechnologie im zahntechnischen Labor mit eigenen Patientenfällen. Eine Übersicht der Aktivitäten im klinischen Studienabschnitt zeigt Abbildung 3. Die Greifswalder Studierenden drängten darauf, Intraoralscans machen zu dürfen. In der Anfangszeit vor 2015 waren diese Versuche nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Trotzdem blieb der Wunsch bestehen und hat sich überwiegend dahingehend präzisiert, chairside arbeiten zu wollen. Von Betreuungsseite war das zunächst nicht vorstellbar, da dazu behandlerisch und technisch alles funktionieren muss und so der Eindruck von zusätzlichem Stress entstand. Zu der Zeit wurde jedoch in die CEREC Software (Version 4.4) etwas Wesentliches und mittlerweile Unverzichtbares implementiert. Funktionen zur Analyse der Präparation helfen dabei, objektiv Fehler aufzudecken (Abb. 4). Das größte Problem sind in der Höhe nicht ausreichend präparierte Stümpfe oder scharfe Kanten. Etwa ein Drittel der Studierenden muss nach der Präparationsanalyse noch einmal den Schleifer in die Hand nehmen. Das kostet natürlich Zeit, es kann aber in den meisten Fällen sofort erledigt werden. Die Patienten danken es angesichts der nicht mehr erforderlichen konventionellen Abformung und der Zeitersparnis bei Komplikationen. Erforderliches Nachpräparieren stellt sich bei konventioneller Herstellung erst im Labor heraus und führt zu weiteren Terminen oder einem grenzwertigen Kompromiss bei der Werkstückherstellung. Insofern sind auch die Patienten gut eingebunden. Ein Beißen in kalte, schlecht schmeckende Abformmassen ist obsolet, sie sind stets involviert und können verfolgen, was passiert. Was toll klingt, gut für die Patienten ist und durch objektive Einschätzung den Studierenden hilft, ist auf der anderen Seite ein großer Aufwand, der sich ein wenig vom Labor in die Klinik verlagert. Die Technologie ist noch recht neu und der Anwender braucht Erfahrung. Das ist eine Aufgabe der Abteilung für Digitale Zahnmedizin in der Zahnklinik, die sich mit den modernen Technologien beschäftigt. Durch in Greifswald organisierte postgraduale Masterstudiengänge u. a. zum Thema „Clinical Dental CAD/CAM“ oder „Digitale Dentaltechnologie“ ist die Vernetzung zu anderen Universitäten und Praktikern hoch. Als die aktuelle Generation Intraoralscanner soweit war, ausreichend einfach und zuverlässig auch in den Händen der Studierenden zu funktionieren, wurde begonnen, diese Technologie im Studentenkurs zugänglich zu machen. Nur wer sollte das betreuen? Die Antwort kam fast von alleine, da es einige talentierte, digital-affine und geschickte zahnmedizinische Fachangestellte in den eigenen Reihen gab. Dank der Unterstützung durch das Studiendekanat konnte aus FörderAbb. 3: CAD/CAM-Inhalte im klinischen Studienabschnitt.

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