ddm Ausgabe 1 | 2020

ddm | Ausgabe 1 | 2020 61 Journal Abb. 2: Zirkonoxidverstärktes Lithiumsilikat (ZLS) enthält Kristallite in der Größe 500–700 Nanometer und entsprechend demWellenbereich des natürlichen Lichts. Die Opaleszenz gleicht dem Zahnschmelz. 10 Prozent Zirkonoxidanteil unterstützt die Festigkeit. Quelle: VITA Zahnfabrik. Abb. 3: Klinisches Beispiel für das Behandlungsergebnis mit einer CAD/CAM-fabrizierten ZLS-Teilkrone vor der Behandlung. Abb. 4: Behandlungsergebnis mit einer CAD/CAM-fabrizierten ZLS-Teilkrone nach der adhäsiven Zementierung und dem Finishing (Baseline). Quelle: Rinke Alle Gewinner des Forschungs- sowie des Videopreises wurden auf dem 19. Keramiksympo- sium vorgestellt, das im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) in Hamburg stattfand. Laudator war Dr. Bernd Reiss, Vorsitzender der AG Keramik sowie der DGCZ und Vorstandsmitglied der DGZMK. Die Videos sind auch auf der Website der AG Keramik (www.ag-keramik.de ) veröffentlicht. Funktionstherapeutische Bisserhöhung Das 3-minütige Video von Türp und Chaar zeigt die komplexe Rehabilitation eines starken Abra- siongebisses (Abb. 6). Die Rekonstruktion erfolgte mit 28 Restaurationen in Form von FZ-Kronen, Veneer-Kronen, Teilkronen und keramischen Kauflächen aus Lithiumdisilikat (Abb. 7). Die FZ-Kronen wurden im Cut-Back-Verfahren verblendet. Nach Herstellung eines Wax-ups an in zentrischer Rela- tion einartikulierten Modellen wurde dies als Mock-up am Patienten visualisiert. Zum Austesten der neuen vertikalen Dimension sowie der Ästhetik wurden Polycarbonatschienen analog zum Wax-up gefertigt und als Provisorium getestet. Die Präparation erfolgte defektorientiert und minimalinvasiv – in der UK-Front schmelzbegrenzt für die Veneer-Kronen. Nach Abformung und wechselseitiger Registrierung wurden die Restaurationen digital konstruiert auf Basis der provisorischen Versorgung und ausgeschliffen (Abb. 8). Vor der adhäsiven Eingliederung wurde Zahnseide approximal auf die Schleimhaut gelegt und mit Gewebekleber fixiert, um nach kurzzeitigem Polymerisieren des Komposits die gelartigen Über- schüsse entfernen zu können. Die Reihenfolge der Eingliederung wurde systematisch vorausge- plant. So wurden zuerst die Veneer-Kronen in der Front eingesetzt, dann folgte die Eingliederung im Seitenzahnbereich, abgestützt durch die befestigten FZ-Restaurationen. Ein Positionierungsschlüs- sel unterstützte die schaukelfreie Eingliederung und kontrollierte die Passung in der Befestigungs- phase. Eine nachts zu tragende Schutzschiene schloss die Behandlung ab. Das Video zeigt, dass trotz weitreichender Zahnhartsubstanzdefekte eine minimalinvasive Versorgung funktionell und ästhe- tisch perfekt umgesetzt wurde (Abb. 9).

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