ddm Ausgabe 6 | 2019

ddm | Ausgabe 6 | 2019 59 Journal Links: Das Kiefermodell wurde horizontal auf EnvisionTEC‘s Vida gedruckt. Das Datenmatching des Scans vom gedruckten Objekt mit dem digitalen Ausgangsmodell zeigt eine Übereinstimmung von 96,3 % bei 100 μm Schichtdicke. Rechts: Das Kiefermodell wurde auf einem günstigen SLA-Drucker produziert. Bei einer Übereinstimmung von nur 69,8 % beläuft sich die Abweichung demnach auf über 30 %. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass zwar die Anzahl an Pixeln festgelegt ist, nicht jedoch die Größe und Form: Verwendet man einen Projektor für eine kleinere Baufeldgröße, verkleinern sich automa- tisch die Pixel, wird derselbe Projektor für eine größere Baufeldgröße verwendet, vergrößern sich die Pixel. Die Funktionsweise ist identisch, wenn man beispielsweise mit einer Taschenlampe an eine Wand leuchtet und das Licht mal stärker, mal weniger stark gebündelt wird, je nachdem inwieweit sich die Entfernung zur Wand ändert. Wie bereits angedeutet müssen Pixel nicht ausschließlich qua- dratisch sein. Einige Projektoren im Bereich 3D-Druck produzieren diamantförmige Pixel. Dadurch resultieren unterschiedliche Größen in X und Y. Deshalb liefern mehr Pixel und feinere Pixel nicht automatisch eine höhere Präzision. Qualität des Projektors Zusammengefasst bedeutet das: Selbst wenn zwei Projektoren dieselbe Anzahl und Größe an Pixeln erreichen, erzielen sie nicht unbedingt die gleiche Qualität. Im Alltag begegnet uns dieses Phänomen beispielsweise auch beim Besuch im Elektronikfachmarkt: Technisch wertgleiche Fern- seher oder Monitore liefern nicht unbedingt die gleiche Bildschirmqualität. Trotzdem ist die Qualität des Projektors natürlich ein entscheidender Faktor, wenn es um die Bewertung der Präzision eines 3D-Druckers geht. Um sich selbst einen Eindruck der projizierten Fläche eines Projektors zu verschaffen, kann man ein Stück schwarzes Papier zu Hilfe nehmen. Darauf wird die Präzision bzw. Streuung gut sichtbar. So kann es mitunter im Zentrum zu beeindruckenden Werten kommen, die jedoch an den Ecken nicht einmal annähernd erreicht werden. Idealerweise sollten scharfe Kanten entlang der gesamten Bau- feldgröße, dargestellt werden. Mechanische Komponenten Neben dem Projektor haben diverse andere mechanische und systemspezifische Komponenten Ein- fluss auf die Präzision eines 3D-Druckers, beispielsweise die Bauplattform. Nach jeder schichtweisen Beleuchtung des Materials hebt und senkt sich die Bauplattform, um eine neue Belichtungsschicht zu erhalten. Ein unpräzises Bewegungssteuerungssystem führt logischerweise zu inakkuraten Ergeb- nissen. Besteht keine Parallelität zwischen Baufeld und Bauplattform, entsteht ein schiefes, inkorrekt produziertes Bauteil. EnvisionTEC setzt deshalb ein spezielles, in Deutschland entwickeltes Doppel- Der Dentaldrucker Vida bietet ein sehr gutes Preis-Leistungs- Verhältnis.

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