ddm Ausgabe 6 | 2019
ddm | Ausgabe 6 | 2019 58 Journal Präzision im 3D-Druck – darauf kommt es an Manuel Lederer Wer verkauft den präzisesten 3D-Drucker? Sind Präzision und Auflösung dasselbe? Was bedeutet der Begriff Auflösung überhaupt? Bei Betrachtung finaler Teilepräzision, welcher Wert ist der aus- schlaggebende: X, Y oder Z? Solche und ähnliche Fragen begegnen uns bei EnvisionTEC als ein seit 2002 tätiger Hersteller für 3D-Drucker tagtäglich. Für Kunden und Interessierte kommt immer wieder Verwirrung auf, wenn es um das Thema „Präzision im 3D-Druck“ geht. Mit dieser Veröffentlichung möchten wir ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Präzision = Auflösung? Nein, es handelt sich hierbei nicht um dasselbe. Präzision ist, einfach heruntergebrochen, die Glei- chung eines final 3D-gedruckten Teils zu seinem digitalen Modell. Um zu bestimmen, welche Prä- zision ein 3D-Drucker erreicht, muss ein Objekt gedruckt und gescannt werden, um den Datensatz dann mit dem digitalen Ausgangsmodell, nach dem gedruckt wurde, zu vergleichen. Das ist der einzige Weg. In der Regel wird die Maßhaltigkeit innerhalb einer gewissen XY-Toleranz, z. B. +/- 42 µm, gemessen. Optional wird ein gewisser Gesamtprozentsatz zur Scangenauigkeit des Modells inkludiert. Tatsächlich ist es sehr schwierig, eine stets gleiche Präzision bei jedem 3D-Modell zu errei- chen. Denn das Druckergebnis wird von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, von der Bauteilausrichtung bis hin zur Farbe des Materials etc. Die Auflösung ist eine festgelegte Zahl an Pixeln, die durch den Projektor mithilfe der DLP-Techno- logie (Digital Light Processing) dargestellt wird. EnvisionTEC bietet z. Z. im Bereich DLP-Druck den höchstauflösenden Projektor an. Dieser bemisst sich auf eine Auflösung von 2.560 x 1.600 und ist in der Perfactory P4K Serie verbaut. Somit liefert dieser Projektor 4.096 Millionen Pixel – übrigens auf der größten erhältlichen DLP-Baufeldgröße der Industrie (230 x 143.75 x 200 mm). Jedes Pixel in dieser Konfiguration hat eine native oder tatsächliche Größe von 90 µm in XY. Dies wird bestimmt durch Teilung des X- oder Y-Wertes des Baufeldes durch die Anzahl an Pixeln, die X oder Y liefern. Also beläuft sich die native Pixelgröße von X in diesem Fall auf 230 mm durch 2.560 Pixel.
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