ddm Ausgabe 6 | 2019

ddm | Ausgabe 6 | 2019 52 Fortbildung Eine wie von Raymond „Ray“ Kurzweil, US-amerikanischer Autor, Erfinder, Futurist und Director of Engineering bei Google, für 2045 angekündigte technische Singularität durch eine Superintelligenz, ist jedenfalls – und da sei man sich in Fachkreisen einig – nicht zu befürchten. „Der übertreibt immer maßlos!“, so Wahlster. Digital Diagnostics KI war auch ein großes Thema beim Symposium des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Unter dem Titel „Digitale Zahnmedizin: Was ist gemeint und was ist wirklich neu?“ begrüßte Prof. Dr. Falk Schwendicke MDPH (Abb. 5) zu dieser Session. „Künstliche Intelligenz zur Bildanalyse in der Zahnmedizin – Evidenz und Wirklichkeit“ lautete der Vortragstitel von Dr. rer. nat. Joachim Krois (Abb. 6; siehe auch Teil 1 des Beitrags „Künstliche Intelligenz in der zahnärztlich-röntgenologischen Diag- nostik“ , S. 18). Krois fasste zusammen: KI und maschinelles Lernen sind disruptive Technologien, auch in der dentalen Bilddiagnostik. Einzelne Studien legen nahe, dass Deeply Neural Networking-Systeme ähnlich gute Ergebnisse erzielen wie ausgebildete Zahnärzte. Qualitätsstandards und Reproduzierbarkeit sind sehr oft noch nicht gegeben. Eine integrative Betrachtung des Einzelfalls ist nur von Zahnärzten zu leisten (narrow vs. general vs. super AI (= artifizielle Intelligenz)). Prof. Dr. mult. Dominik Groß (Abb. 7) widmete sich in diesem Zusammenhang dem Thema „Ethi- sche Herausforderungen und Konsequenzen von Diagnoseassistenz und CAD/CAM“ (siehe auch den Beitrag "Ethische Herausforderungen des digitalen Wandels", S. 32). Er ist Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der RWTH Aachen und Inhaber des gleichnamigen Lehrstuhls. Seit 2010 leitet er den Arbeitskreis Ethik der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Die Geschichte und Ethik der Zahnheilkunde gehört bereits seit 1990 zu seinen Arbeitsschwerpunkten. Forschung und Förderung Wie angekündigt wurde anlässlich des Kongresses die Gründung des Arbeitskreises „Artificial Intel- ligence in Dental Medicine“ formal konstitutiert. Der AK möchte für eine breite Debatte über Quali- tätsstandards und die notwendige Transparenz bei der Entwicklung von KI-Systemen in der Zahn- medizin sorgen und das Bewusstsein für ihre Funktionsweise schärfen, um ihre Empfehlungen zu verstehen und einzuordnen, welche ethischen Fragen damit verbunden sind. Abb. 5: Prof. Dr. Falk Schwendicke MDPH Abb. 6: Dr. rer. nat. Joachim Krois Abb. 7: Prof. Dr. mult. Dominik Groß Abb. 8: Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets

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