ddm Ausgabe 6 | 2019

ddm | Ausgabe 6 | 2019 43 Kollegentipp Anwendung des OccluSense CMD-Patientin mit gut dargestellten und ausgeprägten C-Kontakten im 4. Quadranten und mit entsprechen- demMuskelbefund. Nach Reduktion der C-Kontakte und minimalem Aufbau der Eckzahnführung 13 / 43 vollständige Beseitigung der Probleme. funden als eine passende. Auch älterer Zahnersatz kann durch schleichendes, unterschiedliches Abrasionsverhalten und durch eine hohe Adaptationsfähigkeit des Patienten im neuromuskulären Bereich für ihn unbemerkt, da langsam, seine funktionellen Eigenschaften verlieren und so seine Brauchbarkeit infrage stellen. Erworbene Fehlbelastungen, z. B. nach Zahnverlust, Kippungen oder Elongation der Antagonisten, und daraus sich ergebende Störkontakte sowie Abrasionen der Zähne können dem Patienten optisch vermittelt und so der Sinn eines Lückenschlusses erklärbar gemacht werden. Auch in der KFO sehe ich viele Möglichkeiten, spätere Probleme zumindest zu reduzieren. Ich selbst benutze OccluSense gerne in der CMD-Therapie, nicht nur um Fehlkontakte aufzuspüren, sondern auch um in einem späteren Behandlungsabschnitt die Funktionalität z. B. der Schiene zu überprüfen (Therapiekontrolle und Aufzeigen veränderter Okklusionsmuster). Des Weiteren können Schliffflächen, welche in der normalen dynamischen Funktionsprüfung nicht bzw. nur sehr schlecht darstellbar sind, z. B. durch ungünstige Habits, sichtbar gemacht werden. Als Beispiel kann die Schlaf- haltung angeführt werden. Bauchschläfer können hier im außeraxialen Bereich okklusale Flächen aufgrund der Verdrehung des Kopfes und der Lateralresilienz des UKs bzw. des KGs ansteuern, die u. U. durch ihre Prominenz dann zu einer deutlichen Attrition führen. Kennt man dieses Problem, kann OccluSense es durch eine entsprechende manuelle Simulation während der dynamischen Auf- zeichnung darstellen und seine tatsächliche Dominanz aufzeigen. Natürlich kann OccluSense keine erworbenen oder strukturellen Probleme im cranio-mandibulären System in übergeordneter Stel- lung aufzeigen; das ist systembedingt nicht möglich. Was aber im Patientenmund wirklich okklusal und funktional vorgeht, das ist sehr präzise darstellbar. Fazit In der heutigen Zeit, in der sich der Zahnarzt mit einem hochkomplexen Materialmix und Versor- gungen unterschiedlicher Resilienz (z. B. Zahn / Implantat) sowie funktionellen Problemen ausein- andersetzen muss, zeigt die digitale Okklusionsprüfung seine Stärken. Die bessere Überprüfbarkeit der okklusalen und funktionellen Situation gibt Patient und Behandler zusätzliche Sicherheit bei z. B. umfangreicherem Zahnersatz, von der heutigen Dokumentationspflicht einmal ganz abgesehen. Und: Die Handhabe des Gerätes ist einfach – Chapeau, Versprechen gehalten! Für mich ist Occlu- Sense eine der tollsten Neuerungen in der Zahnmedizin der letzten Zeit. Dr. med. dent. Hubert Redelberger • geb. 1960 in Schweinfurt • Studium der Zahnmedizin und Promotion in Freiburg • 1999 – 2001 niedergelassener Zahnarzt in Gemeinschaftspraxis mit Vater und Assistenten • seit 2001 Gemeinschaftspraxis mit Bruder und Assistenten • 2011 Curriculum Funktions- diagnostik und -therapie Cranio- mandibulärer Dysfunktionen Kontakt: Dr. med. dent. Hubert Redelberger Zehntstraße 1 D-97421 Schweinfurt Tel. +49 (0)9721 / 23 52 4 info@zahnarzt-redelberger.de www.zahnarzt-redelberger.de

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