ddm Ausgabe 6 | 2019
11 ddm | Ausgabe 6 | 2019 Der komplette Fall Diskussion Der Ersatz einzelner Zähne ist heute weltweit die häufigste implantologische Indikation. Die Patien- tin hatte mesial und distal ihrer Lücke 17 kariöse, überkronungsbedürftige Zähne. Sie entschied sich gemäß dem aktuellen Trend trotzdem gegen eine Brücke und für ein Implantat – eine dem natürli- chen Zustand einzelner, unverblockter Zähne ähnlichere Lösung. Implantation und definitive Versorgung gelangen mithilfe der dreidimensionalen Diagnostik und des digitalen Workflows schonend und effizient. Für die Patientin begann dies mit dem minimal- traumatischen lappenlosen Zugang zum Alveolarknochen, mit entsprechend geringen postoperati- ven Beschwerden. Eine randomisierte Studie hat zudem gezeigt, dass bei lappenloser Technik Son- dierungswerte und Knochenabbau im Vergleich zu einer Voll-Lappen-Präparation reduziert sind 6 . Das verwendete geführte Implantationssystem entspricht mit den ausgereiften Instrumenten und den chirurgisch optimierten, skelettierten Schablonen dem Stand der Technik auf diesem Gebiet. Wie die Literatur zeigt, erlauben zahngestützte Bohrschablonen, die auf der Basis gematchter Daten- sätze gedruckt werden, besonders präzise Ergebnisse 7, 8 . „Top-Down“-Workflow Der im Dialog mit dem MCENTER, dem Service-Zentrum von MIS, realisierbare Workflow ist digital besonders konsequent und wirtschaftlich. Nach Import der dreidimensionalen Implantatpositionen in eines der gängigen CAD/CAM-Planungsprogramme (3Shape, Exocad oder Dental Wings) kön- nen gegebenenfalls benötigte temporäre Bauteile hergestellt werden. Dafür werden virtuelle Scan- Abutments und Modellanaloge genutzt („Desktop-Scanning“). Die virtuellen Bauteile simulieren die sonst notwendige reale Abformung, sodass sich dieser Arbeits- schritt für temporäre Komponenten einsparen lässt. Verfügbar sind über Milling-Partner des MCEN- TER individuelle Gingivaformer oder Abutments und verschraubte temporäre Kronen und Brücken. Im Patientenbeispiel wurden die definitiven Restaurationen in einem vom Zahnarzt bevorzugten CAD/CAM-Speziallabor hergestellt. Fazit Der mit dem verwendeten System umgesetzte digitale Workflow zeigte sich für das Einzelimplantat als schonende, dabei effektive und zeitsparende, daher auch kostengünstige Lösung. Wie in einem Baukastensystem können einzelne Komponenten und Arbeitsschritte ausgewählt und über das Ser- vice-Zentrum des Implantatanbieters realisiert werden. Abb. 21: Die Zahnpflege ist weiterhin nicht optimal.
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