ddm Ausgabe 5 | 2019

ddm | Ausgabe 5 | 2019 55 Fortbildung PD Dr. Julia-Gabriela Wittneben MMSc (Bern) verknüpfte in ihrem Vortrag gekonnt wissenschaftli- che Zahlen mit persönlichen Erfahrungswerten aus der klinischen Praxis. Digitale Technologien sind fester Bestandteil ihrer Behandlungskonzepte. Bei der Versorgung von Einzelimplantaten arbeitet sie beispielsweise bereits seit 2008 sehr erfolgreich mit einteiligen Abutmentkronen aus Zirkondi- oxid. Bei der Versorgung komplett zahnloser Patienten werden zuerst die Prothesen – schon fertig und in Okklusion – hergestellt und im zweiten Schritt dementsprechend mittels Guided Surgery die Implantate gesetzt. PD Dr. Arndt Happe (Münster) und ZTM Vincent Fehmer (Genf, Schweiz) erörterten, wie sich Patien- ten für ästhetische Frontzahnversorgungen gewinnen und begeistern lassen. Ein wertvolles Tool könnten dabei Gesichtsscanner wie Optiface sein. Fehmer bot einen Einblick in die Entwicklung vom Prototyp mit alltagsuntauglich aufwendigem Set-up und rein statischer Wiedergabe ohne Mimik und Emotion bis hin zur benutzerfreundlichen Komplettlösung für mobiles Gesichtsscanning mit einer realistischen 3D-Visualisierung in Bewegung. Diese Visualisierung ersetze aber niemals die Ein- probe. Des weiteren sprachen sich die Referenten für das Sandstrahlen von Titanklebebasen mit 50 µm-Aluminiumoxid aus und empfahlen folgende Produkte für die adhäsive Befestigung: Multilink Hybrid Abutment (Ivoclar Vivadent) für Lithiumdisilikat, Panavia V5 (Kuraray) oder 3M RelyX Ultimate für Hybridkeramiken und ebenfalls RelyX Ultimate für Zirkondioxid. Dr. Krzyztof Chmielewski (Gdańsk, Polen) und ZTM Björn Roland (Klein-Winternheim) demonstrier- ten, wie eine zahnärztlich-zahntechnische Zusammenarbeit dank digitaler Technologien auch über Landesgrenzen hinweg selbst im ästhetischen High End-Bereich tadellos funktionieren kann – Stich- wort Smile in a box. Implantologie & Prothetik Prof. Dr. Kai Hendrik Bormann (Hamburg) fungierte als Chairman für die Fokus-Session „Implantologie & Prothetik“. Hier sprachen Prof. Dr. Michael Gahlert (München) und Dr. Stefan Röhling (Lörrach) über ästhetische und funktionelle Aspekte bei Verwendung keramischer Implantate. Prof. Dr. Dr. Florian Stelzle (Höhenkirchen-Siegertsbrunn) stellte unter dem Titel „The Beauty & the Beast“ sein fest eta- bliertes Praxiskonzept der Sofortversorgung vor. Dr. Joachim Beck-Mußotter (Weinheim) erläuterte seinen komplett digitalen Workflow zum Thema „Feste Zähne an einem Tag“ und Univ.-Prof. DDr. Gabor Tepper (Wien, Österreich) beleuchtete die Sofortimplantation und Sofortversorgung unter der Fragestellung, was in der zahnärztlichen Praxis nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll ist. Im Fazit kam er u. a. zu dem Schluss, dass das Straumann BLX absolut als Alltagsimplantat geeignet ist. Um wirklich jede Indikation abdecken zu können, empfahl er als Ergänzung das Straumann BLT 2,9. Kieferorthopädie Bei Chairman Woo-Ttum Bittner (Berlin) drehte sich alles um die Möglichkeiten und Grenzen ästhe- tischer Kieferorthopädie. Es folgten Vorträge zur Alignertherapie von Dr. Christian Mall (Freiburg im Breisgau), Dr. Rebecca Komischke (Medebach), Dr. Matthias Müller (Hamburg) und Uwe Schäfer (Hamburg). Straumann hat 2017 ClearCorrect, einen etablierten US-Anbieter transparenter Aligner-Lösungen übernommen und 2018 die globalen Vertriebsrechte an dem Telemonitoring-System des franzö- sischen Unternehmens Dental Monitoring erworben sowie eine Minderheitsbeteiligung. Dental Monitoring hat ein System entwickelt, das Zahnärzten die Möglichkeit gibt, mit Hilfe einer App kiefer- orthopädische und dentale Verlaufsprozesse zu kontrollieren: Der Patient fotografiert einfach seine Zähne, und die Daten werden durch den Einsatz künstlicher Intelligenz analysiert. Veränderungen des Zahnstandes werden an den behandelnden Kieferorthopäden oder Zahnarzt weitergegeben, und der Patient erhält unmittelbar ein Feedback, ob der aktuelle Fortschritt mit dem Behandlungs- plan übereinstimmt und ob ggf. schon die nächste Schiene verwendet werden kann. Laut Strau- ZTM Vincent Fehmer und PD Dr. Arndt Happe ZTM Björn Roland und Dr. Krzyztof Chmielewski Prof. Dr. Kai Hendrik Bormann Univ.-Prof. DDr. Gabor Tepper

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