ddm Ausgabe 5 | 2019
ddm | Ausgabe 5 | 2019 48 ABRE§ UDI-DI+UDI-PI kann der Hersteller getrennt oder in einem Code drucken und dabei verschiedene Strukturen wählen. Für Medizin- produkte sind zur Zeit die folgenden Strukturen beziehungsweise Systeme akkreditiert, die von den betreffenden Vergabestellen für Firmen-IDs, den „Issuing Agencies“, supportet werden: Healthcare Bar Code „HIBC“ für alphanumerische REF/Artikelcodes GS1-System für numerische Artikelcodes fixer Länge IFA-Codiersystem für in der IFA-Datenbank gelistete Medizinprodukte (Arzneimittel tragen die PZN in Code 39 plus einen DataMatrix mit PZN und Variablen) ISBT-System für Produkte menschlichen Ursprungs, außer im MKG-Bereich selten anzutreffen Abbildung 4 zeigt Beispielprodukte, die mit ISO/IEC 16022 Data- Matrix mit HIBC-, GS1-, bzw. IFA-Struktur markiert sind. Das Scannen verschiedener Codes wird durch die entsprechen- den Barcodescanner unterstützt, wobei 2D-Scanner für alle Sys- teme geeignet sind. Das Erkennen der betreffenden Systeme und Herauslösen der Daten wird in den entsprechenden Compu- terprogrammen bewerkstelligt, die sich in der Regel nur auf die Strukturen beschränken, die in der Anwendung vorkommen. Produktdaten im Netz „suchen und finden“ Öffentlich zugängliche Stammdaten für Medizinprodukte sind ein Novum. Diese Daten wurden bisher von den Herstellern oder von Dienstleistern bereitgestellt. Die Illustration per Abbildung 5 zeigt, welche Daten die Europäische Datenbank EUDAMED per Web- Interface zur Verfügung stellt. Wie das funktioniert, kann man bereits auf der Seite der „Global UDI Data Base – GUDID“ sehen: https://accessgudid.nlm.nih.gov/. Die Webseite bietet eine Suchzeile, in die Firmen, Materialnum- mern / REF und natürlich auch UDIs eingegeben werden können. Das betrifft zunächst nur die für die USA freigegebenen Produkte, für Europa stehen diese dann in der EUDAMED. UDI für Hygiene-Dokumentation Die MDR gibt dem Hersteller mit dem UDI-System vor, dass die Medizinprodukte, die wieder aufbereitet werden, direkt mit einem UDI-konformen Barcode zu versehen sind. Der Fachbegriff hierzu heißt „Direktmarkierung“, kurz „DPM“. Das Kennzeichnen erfolgt in der Regel per Laser-Markierung. Da dies bisher nur vereinzelt anzutreffen ist, geben Praxen durchaus heute schon Instrumente zum Lasern mit DataMatrix-Code an entsprechende Dienstleister, damit die Dokumentation von Sterilisation und Anwendung digi- talisiert anstelle manuell durchgeführt werden kann, also wiede- rum durch Scannen. Das spart Zeit, vermeidet Fehler und erfreut die Auditoren. Diese Methode wird dann attraktiv, wenn die Ins- trumente durchgängig und für alle direkt mit UDI-konformen Codes versehen sind Praxen, die am Scannen im Sterilisations- prozess interessiert sind, können natürlich schon heute beim Ein- kaufen darauf achten, dass Instrumente mit UDI-Markierung ver- sehen sind. Das Dokument „AIDC-gestützter Hygieneprozess“ ist als Empfehlung verfügbar, wie neben den Instrumenten auch alle anderen Module, darunter Sterilisationsgeräte, Lokationen, Hand- habungen usw. durch Scannen eindeutig erfasst und zeitgenau dokumentiert werden könnenFehler! Textmarke nicht definiert.. PaperEDI Digitale Datenübertragung von Lieferscheinen und Rechnungen sind „gang und gäbe“, jedoch meist ohne digitale Auswertung. Der Gemeinschaftsarbeitskreis für Automatische Identifikation und Datenerfassung imGesundheitswesen hat mit dem VDDI hier eine so einfache wie effiziente Lösung entwickelt, Lieferdaten in das Materialwirtschaftssystem der Praxen und Labore zu senden: per DataMatrix. Alle Produktdaten der Lieferung sind auf dem Lie- A bb . 5: H ersteller -P roduktstammdaten in der EUDAMED. Abb. 6: Instrument mit DataMatrix für das Scannen mit einem DPM-Scanner. (Quelle: Autor) Abb. 7: PaperEDI: DataMatrix auf dem Lieferschein mit den Lieferdaten.
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