ddm Ausgabe 5 | 2019

37 ddm | Ausgabe 5 | 2019 Der digitale Fall Im Rahmen der virtuellen präoperativen Planung wurde eine dreidimensionale Röntgenaufnahme veranlasst (Abb. 5 und 6). Nach einer virtuellen Implantatplanung in coDiagnostiX (Version 9.5, dental wings) wurde das Straumann Bone Level Tapered Implantat mit einem Durchmesser von 2,9 mm und einer Länge von 12 mm für diese Situation gewählt. Da jedoch zu diesem Zeitpunkt kein Guided Surgery-System für dieses Implantat erhältlich war, mussten individuelle Bohrschablonen mit einer an die Bohrer angepassten Führung designt und hergestellt werden. Das Bohrprotokoll des 2,9 mm- BLT-Implantats diente dabei als Vorgabe zur Schablonenherstellung (Abb. 7). Es wurden Bohrschab- lonen für die Pilotbohrung (Ø 1,6 mm) und die Profilbohrung (Ø 2,2 mm) designt (Abb. 8). Das Offset der Bohrerführungen wurde auf 0,04 mm eingestellt und ermöglichte so eine sichere Führung der Bohrer durch die Schablone. Um ein mögliches Abtragen von Material entlang des Führungskanals zu minimieren, wurden die Schablonen nicht wie gewöhnlich aus Kunststoff, sondern aus Zirkoni- umdioxid hergestellt. Operation Die Schablonen für die Pilotbohrung und die Profilbohrung wurden nacheinander im Patienten- mund eingesetzt und auf Passgenauigkeit kontrolliert (Abb. 9). Es folgte eine transmukosale Pilot- bohrung (Abb. 10). Nach einem krestalen Schnitt und sulkulärer Erweiterung um einen Zahn nach mesial und distal wurde der Knochen dargestellt und mithilfe des EX1 Instruments (Piezosurgery, Mectron) entlang der Kammmitte gespalten (Abb. 11). Mit einer Dehnungsschraube wurde der Kno- chen in vestibulo-oraler Richtung gedehnt und die Präparation des Implantatbetts auf volle Länge fortgesetzt (Abb. 12 und 13). Die erreichte grobe Geometrie des Implantatbetts wurde durch Einsatz des Gewindeschneiders ver- feinert und anschließend das Implantat inseriert (Abb. 14 bis 16). Es wurde eine Primärstabilität von > 35 Ncm erreicht und eine submuköse Einheilzeit von 3 Monaten gewählt. Abschließend wurde eine postoperative Kontrollaufnahme veranlasst (Abb. 17). Diskussion Ein häufig auftretender Fehler bei der dentalen Implantation ist die nicht korrekt erreichte Implantat- position. 2 Die Festlegung der Implantatposition muss präzise sein und in Abhängigkeit der späteren Prothetik bestimmt werden. 13 Mehrere Studien haben zeigen können, dass die Übertragung der prä- operativen Planung auf die klinische Situation mittels einer Schablone die geringsten Abweichun- gen aufweist. 4, 5, 11, 14-20 Abb. 9: Aufsetzen der Bohrschablone auf Zahnbogensegment zur Kontrolle der Passung. Abb. 8a und 8b: Darstellung des Schablonendesigns in der Planun ssoftw re. Abb. 9: Einsatz der Bohrschablone auf das Zahnbogensegment.

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