ddm Ausgabe 4 | 2019

ddm | Ausgabe 4 | 2019 62 Der Allrounder unter den Zirkonoxiden der 4. Generation … von Zahnwerk empfohlen Darko Savic Dentale Keramiken können in folgende drei Gruppen eingeteilt werden: Glaskerami- ken, glasinfiltrierte Keramiken und Oxidkeramiken. Lange galt die Faustregel: Je besser die ästhetischen Eigenschaften einer Keramik sind, desto geringer ist ihre mechanische Belastbarkeit. Mit priti multidisc ZrO2 multicolor Extra Translucent (ET) von pritidenta hat Zahnwerk, das professionelle Fertigungszentrum für Frästechnik und 3D-Druck mit Sitz in Solingen, ein Material in das Sortiment aufgenommen, das diese Regel aufhebt. Einleitung Erst die CAD/CAM-Technik hat den Werkstoff Zirkonoxid (ZrO 2 ) für die Zahnheilkunde nutzbar gemacht. Heute ist eine Fülle an unterschiedlichen Zirkonoxidmaterialien am Dentalmarkt verfüg- bar – opak, transluzent, hochtransluzent, weiß, voreingefärbt, mit integriertem Farbverlauf (Abb. 1). Unterscheiden lassen sich Zirkonoxide beispielsweise über die Menge des dotierten Stoffs oder die Bezeichnung des hinzu-dotierten Stoffs. Häufig erfolgt auch eine Unterteilung nach Generationen, also der zeitlichen Reihenfolge, in der die Werkstoffe im Markt eingeführt wurden. Generation I und II Bei den Zirkonoxiden der ersten und zweiten Generation handelt es sich um sogenanntes 3Y-TZP, also mit 3 Mol% Y 2 O 3 -dotiertes tetragonales polykristallines Zirkonoxid. Bei Materialien der ersten Generation macht der tetragonale Anteil rund 98 % aus. Die Keramik punktet mit einer hohen Bie- gefestigkeit von ca. 1.000 - 1.200 MPa, aber die Oberflächen erscheinen matt und opak, da viel Licht reflektiert wird (Abb. 2). Zurückzuführen ist dies auf den hohen Brechungsindex an den Grenzen zwischen den einzelnen Körnern im Materialgefüge und die Ausrichtung der tetragonalen Kristalle. Um eine bessere Lichtdurchlässigkeit zu erzielen, wurde für die zweite Generation – verfügbar seit etwa 2012 – das konventionelle Zirkonoxid auf molekularer Ebene und in seiner Zusammensetzung verändert: Anzahl und Größe der Al 2 O 3 -Körner wurden reduziert und das Al 2 O 3 wurde auf den Korn- Journal

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