ddm Ausgabe 4 | 2019

ddm | Ausgabe 4 | 2019 32 Digitale Visionen Kontakt Kulzer GmbH Leipziger Straße 2 D-63450 Hanau Hotline 0800 / 43 72 52 2 info.lab@kulzer-dental.com www.kulzer.de Trendbarometer mit Rolf Zucker (Kulzer) Herr Zucker, was ist Ihrer Meinung nach derzeit der wichtigste Trend in der digitalen Zahnheilkunde? Das scheint aktuell die digitale Abformung in Verbindung mit der Indikationserweiterung von Intra- oralscannern zu sein. Die digitale Abformung hat nicht nur an Bedeutung für die sichere Herstel- lung von festsitzenden und implantatgetragenen, prothetischen Versorgungen gewonnen, sondern erfährt zunehmend auch Akzeptanz z. B. im Bereich KFO. Im Speziellen das Segment der Aligner- Technologien ist hier zu erwähnen. In naher Zukunft werden Intraoralscanner neben ihrem klassi- schen Einsatz zusätzlich für weitere Anwendungszwecke in den zahnärztlichen Praxen eingesetzt. Dabei stellen die Patientenberatung, Monitoring, Imaging sowie die Planung von konservierend ästhetischen Behandlungskonzepten ein erweitertes Spektrum dar. Der IOS wird zum „smart IOS“ werden, ähnlich wie die Entwicklung des Mobiltelefons zum Smartphone. Auf welche Aspekte der Digital Dentistry konzentriert sich die aktuelle Vertriebsstrate- gie von Kulzer beispielsweise für Deutschland? Produktbezogen gibt es zwei Fokusbereiche: Das ist zum einen der Ausbau des Portfolios an Intra- oralscannern mit einer breiten Angebotspalette vom Einstiegsmodell bis zur Premiumvariante. Die Weiterverarbeitung der intraoralen Daten erfolgt unter Einbindung des Zahntechnikers, welcher inklusive der digitalen Modellherstellung den gesamten prothetischen Prozess sicherstellt. Noch spezifischer wird dabei auf individuelle Anforderungen der Anwender eingegangen. Zum anderen konzentrieren wir uns auf den gesamten Workflow beim 3D-Druck mit darauf abgestimmten Mate- rialen und Services. Strategisch ist es uns sehr wichtig, Synergien noch besser zu nutzen, sowie Ver- triebs- und Servicekonzepte zwischen Zahntechnik und Zahnmedizin weiter auszubauen und für unsere Kunden weiter zu optimieren. Welches Glied in der digitalen Prozesskette fehlt aus Ihrer Sicht noch imMarkt? Es gibt noch einige Bereiche die ausbaufähig sind. Dazu gehört beispielsweise auch die Digitalisie- rung der Totalprothetik. Dazu bedarf es jedoch der Erfassung von funktionellen Bewegungsdaten, um einen rein digitalen Ablauf zwischen Praxis und Labor zu gewährleisten. Funktionelle Daten sind nicht nur bei der Totalprothetik im digitalen Bereich die Forderung der Anwender. Auch die Daten- kompatibilität, also das Schnittstellen-Management in der Datenkommunikation, ist dabei ein sehr herausforderndes Thema – Stichwort kompatible Integration von z. B. DICOM-Daten in STL-bezo- gene CAD-Planungs- und Konstruktionssoftware. Ungeachtet aller technischen Herausforderungen bleibt dabei die notwendige wirtschaftlich interessante Abrechenbarkeit aller digitaler Indikationen im Gesundheitssystem. Welche Top-Innovation aus dem Bereich Digital Dentistry erwarten Sie für die IDS 2025? Das ist über den langen Zeitraum schwer zu prognostizieren. Zu erwarten ist, dass im Bereich der Materialien neben hochästhetischen konventionellen Keramikwerkstoffen auch ästhetisch druck- bare Hochleistungskunststoffe und Keramiken für verschiedene Indikationen eine Bedeutung haben werden. Speziell der Bereich der 3D-Druckverfahren wird bis dahin eine erhebliche technische wie indikative Evolution erfahren haben. Ausgereifte wirtschaftlichere Lösungen für den hochwertigen Multicolor-Druck können dabei eine entscheidende Rolle spielen. Bei Neu- und Weiterentwicklun- gen in allen technischen Bereichen werden mehr denn je ökonomische, aber auch zunehmend öko- logische Gesichtspunkte und Prozesse im Vordergrund stehen. Rolf Zucker (Vertriebsleitung Zahntechnik Deutschland, Kulzer)

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