ddm Ausgabe 4 | 2019
ddm | Ausgabe 4 | 2019 3 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Etwas antiquiert heißt sie „Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen“ und befasst sich mit ganz unterschiedlichen Netzwerken. Sie stellt dabei die Versor- gung sicher, schützt die Anwender, reguliert den Wettbewerb und vieles mehr. Erst kürzlich hat die Behörde in ihrer technischen Zentrale in Mainz die Mobilfunk-Lizenzen für bestimmte Frequenz- blöcke des neuen Netzstandards 5G (the fifth generation) versteigert. Man liest auf der Behörden- Website ganz lapidar, dass diese Auktion nach 497 Runden bei 6.549.651.000 Euro endete. Zugelas- sen waren bekanntlich nur vier Bieter, die sich den Kuchen nun teilen. Doch was bedeutet das für uns? Was bringt uns 5G in der Anwendung? Stopft es die Funklöcher, die an jeder Straßenecke (selbst in Großstädten) lauern? Wohl kaum! So lange in Deutschland lediglich knapp 13 Prozent der Nutzer die Geschwindigkeit im Internet erreichen, die ihnen von ihren Anbietern maximal zugesichert wird, nützt 5G wenig. Dennoch: Bei 5G geht es um die Grundlage für Industrie 4.0, die Automatisierung von Produkti- onsprozessen oder Virtual Reality. Wie wichtig ist diese Übertragungsgeschwindigkeit der Daten für die digitale Zahnheilkunde? Ich meine, dass Schnelligkeit generell der Schlüssel zu weiteren digita- len Quantensprüngen sein wird. In Praxis und Labor fallen große Datenmengen an: Röntgenbilder, Fotos, Intraoralscans, digitale CAD-Modelle und vieles mehr. Möchte man diese Daten mobil nutzen, an die Partner im Team oder an externe Kollegen übermitteln, seine Patienten via iPad aufklären und beraten oder mit dem Partnerlabor digitale Bilder zur Besprechung der Prothetik nutzen, ist Schnelligkeit der Schlüssel zum Erfolg. Längst wird auch Augmented Reality – wenn auch noch zag- haft – in der Medizin und Zahnmedizin genutzt. Zum Beispiel indem Röntgendaten oder IO-Scans, die vor einem Eingriff vom Patienten gemacht wurden, während des Eingriffs über eine Datenbrille eingeblendet werden. In der ddm-Redaktion werden wir jedenfalls ganz genau beobachten, wie sich dieser Nährboden für weitere Innovationen entwickelt. Und obwohl Schnelligkeit nicht alles ist, so ist doch der schönste digitale Workflow ohne Schnelligkeit nichts. Viel Spaß beim Lesen! Ihre Dr. Caroline Gommel
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