ddm Ausgabe 4 | 2019

19 ddm | Ausgabe 4 | 2019 Der digitale Fall Abb. 1: Porträtbild der Ausgangssituation. Abb. 2: DVT-Datensatz in der Software. können, wird eine Bohrschablone angefertigt. Damit sind die meisten Zahnärzte vertraut. Trotzdem möchten wir die Grundlagennochmals ansprechen. Für das Erstellen einer Bohrschablone werden drei Dinge benötigt: 1. Scan mit dem digital extrahierten Zahn, 2. Daten des DVT, 3. Scan mit dem CAD-Design des Zahns; in unserem Fall der Originalscan mit dem vorhandenen Zahn. Im nächsten Schritt simulieren wir den chirurgischen Eingriff. Nach der digitalen Insertion des Implantats wird eine Schablone des Vorgangs exportiert. Dabei kann die Knochensituation in Bezug auf das Vorhaben bewertet und ggf. der Knochen angepasst werden, z. B. mit der Planung eines Knochentransplantats. Alternativ könnte ein Kompromiss geschlossen und eine zementierte Res- tauration oder ein verändertes Design angestrebt werden. Alle wichtigen Entscheidungen fällen wir bei der virtuellen Implantatinsertion. Die Einzelheiten lassen sich mithilfe der Bohrschablone auf die Situation übertragen. Zur Positionierung des Implantats dient das Design des Wax-ups (3 bis 4 mm tiefer). Der Winkel und die Position müssen so gewählt werden, dass der verfügbare Knochen optimal genutzt werden kann, ohne zu stark von der prothetischen Vorgabe abzuweichen. Ziel ist eine verschraubte Versorgung. Noch immer arbeiten wir am „digitalen Klon“. Nach Abschluss der vorbereitenden Arbeitsschritte kann nun die Bohrschablone gedruckt werden (Abb. 5). Zudem ist die STL-Datei des Implantatmodells mit ideal ausgeformter Alveole und digitalem Scankörper (Abb. 6) für die Gestaltung der provisorischen Versorgung zur Weiterverarbeitung vorbereitet. Gestaltung der provisorischen Versorgung Das virtuelle Implantatmodell (Abb. 6) wird in die Konstruktionssoftware importiert und das Abut- ment bzw. die provisorische Versorgung gestaltet. Die Kronen-Abutment-Verbindung sollte in opti- maler Position in der zuvor gestalteten Alveole platziert werden. Die entsprechende Ti-Basis wurde bereits bei der Implantatplanung bestimmt, und zwar im Zuge des Festlegens der Implantattiefe. Das Implantat im vorliegenden Fall weist eine Tiefe von 3 – 4 mm auf. Dafür ist eine Ti-Basis von 1,5 mm Länge optimal. Für die provisorische Versorgung wird eine Ti-Basis mit freier Rotation gewählt. Damit kann potenziellen Problemen durch die Implantat-Indexposition entgegengewirkt werden. Ob eine verschraubte oder eine zementierte Versorgung gewählt wird, liegt im Ermessen des Zahn- arztes. Wir bevorzugen verschraubte Versorgungen, wobei dies definitiv erst bei der Planung des

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