ddm Ausgabe 3 | 2019

7 ddm | Ausgabe 3 | 2019 Der komplette Fall Abb. 1: OPG bei Erstvorstellung des Patienten mit Messkugel. Abb. 2: OPG nach Implantation. Die wichtigsten Aspekte bei der Entscheidung für eine vollkeramische Versorgung von der Wurzel bis zur Krone sind für Patienten zumeist die Schlagworte: metallfrei, verträglich, stabil und ästhetisch. Durch Verwendung eines Keramikimplantats sind Unverträglichkeiten, die in Bezug auf Titan und in Titanimplantaten enthaltene Metalle (Nickel, Vanadium, Aluminium) auftreten können, ausgeschlos- sen. Titan kann erwiesenermaßen Titanionen freisetzen, die sich im umliegenden Weichgewebe ein- lagern und Entzündungen auslösen können. 1 Auch die Tatsache, dass Zirkondioxid als biologisch ori- entierte Lösung seit Jahrzehnten erfolgreich in anderen Bereichen der Medizin als Implantatmaterial eingesetzt wird, ist ein wichtiges Argument. Viele Patienten wissen bereits durch eigene Recherche um die gewebefreundlichen und plaqueabweisenden Eigenschaften des Werkstoffs. Zirkondioxid bietet aufgrund der geringeren Rate der Langzeit-Komplikationen mit Periimplantitis in der Tat einen erheblichen Mehrwert im Vergleich zu Titanimplantaten 2 . Die geringere Ablagerung von Zahnbe- lag vereinfacht die Hygiene für den Patienten und unterstützt ein entzündungsfreies Zahnfleisch. 3 Auch der Ruf, besonders belastbar zu sein, eilt der Hochleistungskeramik voraus. Und das ästhetische Potenzial ist offenkundig: Während Titanimplante dunkel durch die Gingiva schimmern, gleicht ein keramisches Implantat der natürlichen Zahnwurzel in Farbe und Transluzenz. Zirkondioxid-Implantate Inseriert wurden zwei Zeramex XT Implantate (Dentalpoint) mit Durchmessern von 4,2 mm und 5,5 mm und mit einer Länge von 10 mm. Abbildung 2 zeigt die Situation nach der Implantation. Dank des zweiteiligen, reversibel verschraubbaren Designs bietet das ZERAMEX XT Implantat große prothetische Flexibilität und bleibt trotzdem ein einfaches und übersichtliches System. Es wird 1,6 mm (optional bis zu 0,6 mm) suprakrestal gesetzt. Das Implantatgewinde wurde entwickelt, um eine hohe Primärstabilität zu erzielen. Das Reservoir für Knochenspäne an der Implantatspitze vereinfacht die Implantatinsertion. Gefertigt wird das Keramikimplantat aus gehippten Zirkondioxid-ATZ-Roh- lingen. Nach der finalen Formgebung der Außen- und Innengeometrie des Implantats findet kein thermischer Prozess (Sintern) oder eine Nachbearbeitung statt. So wird sichergestellt, dass eine hohe Präzision erreicht wird und es zu keiner Veränderung im Materialgefüge mehr kommen kann. Die sogenannte ZERAFIL Oberfläche ist eine mikrostrukturierte Implantatoberfläche, die eine überzeu- gende Osseointegration der Zahnimplantate ermöglicht. Die Erfolgsrate der eingesetzten ZERAMEX Implantate mit ZERAFIL Oberfläche liegt je nach System zwischen 96,7 und 98,5 Prozent. 2 Die hyd- rophile Implantatoberfläche ist durch Sandstrahlung und Ätzung so bearbeitet, dass Osteoblasten

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