ddm Ausgabe 3 | 2019

ddm | Ausgabe 3 | 2019 69 Journal D2P-Programme empfehlen sich vor allem bei Disease-Management-Programmen, wie sie häufig bei chronischen Krankheitsbildern Anwendung finden. Auf D2P entfallen Bereiche wie Teletherapie, Telediagnostik und Monitoring, wodurch der Arzt den Patienten auch über eine Distanz hinweg beraten bzw. seine Werte überwachen kann. D2D meint die Ergänzung der medizinischen Versor- gung eines Patienten vor Ort beispielsweise durch Telekonsultation mit weiteren Fachkräften oder Fernweiterbildungsprogramme. Aufgrund seiner Überschneidungen z. B. mit E-Learning ist der D2D- Bereich innerhalb der E-Health nur schwer einzuordnen. Philips Teledentistry Solution Auf der IDS 2019 hat Philips erstmals neue Services vorgestellt, die dem D2P-Sektor zugeordnet wer- den können. Das Gesundheitsunternehmen zeigte, wie europäische Zahnärzte von der Integration dieser neuen Leistungen in ihr Praxisangebot profitieren und die Mundgesundheit ihrer Patienten verbessern können. Voraussetzung für die Nutzung dieser digitalen Lösungen ist die Philips Soni- care App, mit der Nutzer schon heute ihre intelligente Zahnbürste mit dem Smartphone verbin- den können. Die diesjährige Testsiegerin bei Stiftung Warentest, die Philips Sonicare DiamondClean Smart, ist eine mit Sensortechnik ausgestattete Schallzahnbürste (Abb. 1). Sie misst und analysiert das Putzverhalten des Anwenders während des Zahnreinigungsprozesses und gibt ihm ein Echtzeit- Feedback (Abb. 2). Und wenn er möchte, kann der Nutzer diese Ergebnisse mit seinem Zahnarzt teilen – via App und Fernberatung. So wird medizinische Beratung und Aufklärung möglich, auch wenn der Patient nicht selbst in die Zahnarztpraxis kommen kann. Darüber hinaus dient die App als eine Plattform, über die zusätzliche digitale Leistungen abgerufen werden können, wie die Philips Teledentistry Solution (Abb. 3). Mit diesem praktischen Tool könnten Patienten in Deutschland schon bald über ihr Smartphone gemachte Fotos mit dem Zahnarzt teilen und ohne Praxisbesuch einen Check-up durchführen las- sen (Abb. 4). Auch die Überwachung von post-operativer Pflege und sogar eine erste Eingangsunter- suchung vor dem nächsten Zahnarztbesuch wären damit möglich. „Unser Ziel ist es, den Patienten eine ganzheitliche Plattform zur Verfügung zu stellen, die ihnen datengestützte Einblicke in ihre orale Gesundheit bietet. Dieser einfache Zugang zu professioneller Expertise und Beratung hilft dem Patienten, die richtigen Entscheidungen zu treffen. So kann er seine Gesundheit langfristig erhalten“, sagt Roy Jakobs, Chief Business Leader, Personal Health Business bei Philips (Abb. 5). „Die heute vor- gestellten Innovationen und klinischen Studien zeigen unser Engagement in der Zusammenarbeit mit Zahnärzten. Denn mit unseren neuen Modellen, Services und Tools bringen wir Innovationen in die Praxen, die die Zukunft der Mund- und allgemeinen Gesundheit tatsächlich positiv verändern können.“ Patienten haben quasi jederzeit Zugang zu einem Zahnarzt, ohne einen Termin vereinbaren zu müs- sen. Ob sie an einer individuellen Beratung zu präventiven Maßnahmen interessiert sind, ein akutes Problem haben oder einfach das Echtzeit-Feedback ihrer Sonicare Schallzahnbürste teilen möchten – sie erhalten die entsprechende professionelle Beratung einfach und direkt. Auf der anderen Seite können Zahnärzte die präventive Zahnpflege ihrer Patienten monitoren, sie aus der Ferne coachen und zu einer konsequenteren Mundpflege-Routine motivieren. Die Möglichkeit dieser Interaktion kann Zahnärzte dabei unterstützen, auch über Recall-Termine hinaus Beziehungen zu ihren Pati- enten aufzubauen und zu pflegen. Außerdem sollen entsprechend lizensierte Zahnärzte mit den digitalen Beratungsleistungen ihr Angebot erweitern, neue Patienten gewinnen und ihre Praxis zukunftssicher machen können. In den Vereinigten Staaten ist der Service bereits abrufbar, Europa bereitet derzeit die Markteinfüh- rung vor. Für Deutschland ist noch in diesem Jahr ein erster Pilot geplant.

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