ddm Ausgabe 3 | 2019
ddm | Ausgabe 3 | 2019 49 Kollegentipp Abb. 8: 3Shape Trios 4. Abb. 9: CEREC Primescan AC. es einfacher, schnelle und qualitativ hochwertige Scans zu generieren. Dies ist nicht der Fall, denn gerade in viele der teureren Geräte wurde eine sehr schnelle, einfache und sehr genaue Aufnahme- technik integriert. Es stellt sich natürlich die Frage, welche Kriterien als ausschlaggebend für eine Kaufentscheidung angesetzt Die Genauigkeit Wie schon zu Beginn angesprochen ist die Genauigkeit der entscheidende Faktor für jede Abfor- mung. Diese ist heute sehr gut untersucht. Eine Studie der DGDOA im Jahr 2016, die 29 Untersu- chungen zur Genauigkeit unterschiedlicher intraoraler Scansysteme zusammengefasst hat, sowie eine weitere Untersuchung aus dem Jahr 2017 zum Vergleich unterschiedlicher Intraoralscanner zeigen, dass beinahe alle am Markt verfügbaren Scanner über eine ausreichende Genauigkeit zur Versorgung von einzelnen Zähnen, aber auch im Gesamtkiefer verfügen. Scannerspezifisch gibt es hier gerade auf den Gesamtkiefer bezogen jedoch deutliche Unterschiede. Wichtig ist, wenn man sich mit Studien zur Genauigkeit befasst, auf die genaue Bezeichnung des getesteten Scanners und vor allem der genutzten Software zu achten. Gerade bei neu am Markt eingeführten Geräten oder auch bei Veränderungen an deren Handstücken oder der Steuerungssoftware verändern sich viele Scanparameter, und so liegen keine oder nur spärliche Informationen zur Genauigkeit vor. Die Handhabung im Praxiseinsatz Die Größe und Form der Handstücke von Intraoralscannern unterscheiden sich signifikant und wer- den bedingt durch die zugrunde liegenden Scannertechnologien. Auch die Sitzposition beim Scan- vorgang, also die Entscheidung vor oder hinter dem Patienten zu sitzen, bedingt das Handling des Scanners (Abb. 6 und 7). Die Scannersoftware sollte die Möglichkeit bieten, dies auszuwählen, denn hierfür muss das reale Scannerbild entsprechend gespiegelt werden. Hilfreich ist auch die Möglichkeit, das Scannerbild, also die aktuelle Positionierung das Scannerkopfes im Mund, schon vor dem Aktivieren des Scanvorgangs zu sehen. So kann der Scanner korrekt posi- tioniert werden und erst dann wird der Scan gestartet. Dadurch vermeidet man das Aufzeichnen störender Areale wie Wangenschleimhaut oder Zunge. Zudem kann man vor Beginn des Scans kon- trollieren, ob alle Präparationsgrenzen gut dargestellt wurden. Die Scanstrategie Einer der größten Unterschiede zwischen Intraoralscannern findet sich in der Strategie, Restbezah- nung, Präparationen und Bisssituation zu erfassen. So bestehen prinzipiell drei Optionen: Die erste Option ist der Scan des gesamten Kiefers inklusive aller Präparationen. Die zweite Möglichkeit ist ein Scan des zu präparierenden Kiefers vor der Präparation. Nachdem diese erfolgt ist, werden die ent- sprechenden Zähne automatisch aus dem Erstscan gelöscht und es erfolgt ein Scan der präparierten Zähne, die dann in den Vorpräparationsscan eingerechnet werden. Die dritte Option ist ein Scan jedes einzelnen präparierten Zahnes, diese werden dann in einen Scan der Gesamtsituation automa- tisiert eingerechnet. Jede dieser Optionen hat individuelle Vorteile, deshalb sollte man der Entschei- dung für den einen oder anderen Intraoralscanner seinen gewünschten Workflow zugrunde legen. Die Geschwindigkeit Je nach Einsatzgebiet des Scanners wird eine hohe Scangeschwindigkeit mehr oder weniger drin- gend benötigt. Gerade für kieferorthopädische Scans bei Kindern sollten relativ hohe Scangeschwin- digkeiten möglich sein, die allerdings bedingen, dass das Handstück zügig über die zu scannenden Areale bewegt wird. Ein zu langsamer Scan reduziert die Qualität des Scanergebnisses.
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