ddm Ausgabe 3 | 2019
22 ddm | Ausgabe 3 | 2019 Der digitale Fall Einprobe und Eingliederung Vor der weiteren Ausarbeitung der Versorgungen erfolgte die Einprobe der Kronen aus Zirkonium- dioxid im Patientenmund (Abb. 16). Für die Kontrolle der Passgenauigkeit kam Fit Checker Advanced Blue (GC) zum Einsatz – dies lieferte überzeugende Ergebnisse (Abb. 17). Nachfolgend wurden die vollkeramischen Kronen poliert, mit Malfarben charakterisiert und glasiert. Die Hybridkeramik-Anteile der Hybrid-Abutment-Kronen wurden zunächst konditioniert und mit einem selbsthärtenden Befes- tigungskomposit (Multilink Hybrid Abutment, Ivoclar Vivadent) auf der rotationsgeschützten Titan- basis adhäsiv befestigt. Es folgten die Politur mit dem VITA ENAMIC Polishing Set technical (VITA Zahnfabrik) und die Charakterisierung (VITA ENAMIC STAINS KIT, VITA Zahnfabrik). Abbildung 18 zeigt die fertiggestellten Versorgungen vor der Eingliederung. Für die Eingliederung der implantatgetragenen Versorgungen erfolgte zunächst die Freilegung der Implantate unter Bildung eines Spaltlappens. Dann wurden die Abdeckschrauben entfernt und die Restaurationen verschraubt, bevor die Nahtlegung erfolgte (Abb. 19). Für den Verschluss der Schrau- benkanäle kamen schließlich PTFE-Klebeband und Komposit (Tetric EvoCeram, A2, Ivoclar Vivadent) zum Einsatz. Die Kronen im Unterkiefer wurden vorbehandelt (Abstrahlen mit Al2O3, 50 µm, 1 bar) und anschließend mit kunststoffmodifiziertem Glasionomer-Befestigungszement (Ketac Cem Plus, 3M) eingegliedert (Abb. 20). Abbildung 21 zeigt das Behandlungsergebnis eine Woche nach der Eingliederung der Versorgungen, Abbildung 22 die Situation nach drei Monaten. Fazit Die digitale Implantationsplanung und navigierte Implantation sowie das prothetische Vorgehen gemäß digitalem One Abutment – One Time Konzept machen es möglich, Implantate vorhersagbar innerhalb des prothetischen Korridors zu inserieren und unter Schonung der periimplantären Weich- gewebe zu versorgen. Die eingesetzte Führungsschablone wies eine optimale Passung auf und bot somit die gewünschte Sicherheit bei der Implantation. Auch die Vorgehensweise bei der Herstel- lung der prothetischen Versorgung – von der intraoperativen Abformung mittels Intraoralscan bis zur Eingliederung – verlief reibungslos. Insgesamt handelt es sich bei dem beschriebenen Behand- lungsprotokoll um ein innovatives Konzept, das den Zahnarzt dabei unterstützt, gewebeschonend vorzugehen, die Anzahl der Behandlungssitzungen zu reduzieren und dadurch sowohl die Effizienz in der Praxis zu steigern als auch den Komfort für den Patienten zu erhöhen. Kontakt: Dr. Oliver Schubert, M.Sc. Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Klinikum der Universität München, LMU München Goethestraße 70 D-80336 München oliver.schubert@med.uni-muenchen.de Dr. med. dent. Oliver Schubert, M.Sc. Dr. Oliver Schubert ist als akade- mischer Oberrat / Oberarzt an der Poliklinik für Zahnärztliche Pro- thetik der LMU München tätig. Sein zahnmedizinischer Fokus liegt auf dem Bereich komplexer prothetischer Rehabilitationen (Spezialist für Prothetik der DGPro) sowie Implantologie und Implantat- prothetik. Nach seiner Dissertation (Prof. Dr. Florian Beuer, M.ME ) im Bereich Implantologie folgte 2012 der erfolgreiche Abschluss des Masterstudien-gangs „Zahnmedi- zinische Prothetik“ der Universität Greifswald. Literaturverzeichnis [1] Beuer F, Groesser J, Schweiger J, Hey J, Güth JF, Stimmelmayr M. The Digital One-Abutment/One-Time Concept. A Clinical Report. J Prosthodont. 2015 Jan 5. doi: 10.1111/jopr.12256. [Epub ahead of print] [2] Schubert O, Beuer F, Güth JF, Nold E, Edelhoff D, Metz I. 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