ddm Ausgabe 3 | 2019
17 ddm | Ausgabe 3 | 2019 Der digitale Fall Situation nach Zahnverlust Bei dem 46-jährigen Patienten waren im Vorfeld der Behandlung die Zähne 25 bis 27 aufgrund multipler kariöser Läsionen als nicht erhaltungswürdig eingestuft und schonend extrahiert worden. Zusätzlich war an den Zähnen 36 und 46 eine Revision der Wurzelkanalbehandlung erfolgt. ImOber- kiefer zeigten sich unauffällige Verhältnisse (Abb. 1) und auch die mit Aufbaufüllungen versorgten Zähne im Unterkiefer waren symptomlos (Abb. 2). Dem Patienten wurden die erhobenen Befunde erläutert und alle infrage kommenden Behand- lungsoptionen vorgestellt. Er favorisierte implantatgetragene Einzelzahnkronen im Oberkiefer-Sei- tenzahnbereich. Die allgemeinen patientenbezogenen Voraussetzungen waren günstig und das vertikale und horizontale Knochenangebot ausreichend. Es wurde geplant, zwei Implantate in regio 25 und 26 zu inserieren. Für die implantat-prothetische Versorgung fiel die Wahl auf verschraubte Hybrid-Abutment-Kronen aus einer dentalen Hybridkera- mik. Die Restauration der Zähne im Unterkiefer sollte mit monolithischen Kronen aus Zirkoniumdi- oxid erfolgen. Navigierte Implantation Um den Zahnersatz bei der Planung der Implantatpositionen bereits berücksichtigen zu können, erfolgte ein implantologisch-prothetisches Backward-Planning. Dafür wurden die Kronen auf Grund- lage digitalisierter Modelle vollanatomisch konstruiert. Anschließend wurde der CAD-Datensatz (Zfx CAD Software, Zfx) im STL-Format mit den DICOM-Daten aus der radiologischen Befunderhebung überlagert (CS 3D Imaging Software, Carestream) (Abb. 3). Es folgten die virtuelle Positionierung der Implantate und die Konstruktion einer zahngestützten Führungsschablone (Zimmer Guide, Zimmer Biomet). Hergestellt wurde diese in einem Fertigungszentrum (Zfx Süd) gemeinsam mit einem Situ- ationsmodell mittels Kunststoff-Lasersintern (SLS, EOS Formiga P110, EOS) (Abb. 4 und 5). Anschließend wurde die Schablone in den Mund eingesetzt. Der korrekte Sitz lässt sich durch spe- ziell eingearbeitete Kontrollfenster im Kunststoff überprüfen (Abb. 6). Im vorliegenden Fall konnte die Führungsschablone problemlos verwendet werden, sie saß passgenau auf den Zähnen. Dar- auf folgte die navigierte Implantatbett-Aufbereitung beginnend mit dem Pilotbohrer mit 2,2 mm Abb. 1: Ausgangssituation im Oberkiefer zwölf Wochen post extractionem. Abb. 2: Ausgangssituation im Unterkiefer gut drei Monate nach endo- dontischer Revision.
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