ddm Ausgabe 3 | 2019
11 ddm | Ausgabe 3 | 2019 Der komplette Fall Abb. 19: Zur okklusalen Verschraubung vorbereitete Brücke. vorgenommen (Abb. 8). Für die virtuelle Gerüstgestaltung wurden die Modelle gescannt (3Shape / Kulzer) und die Daten in einer CAD-Software (Eckelmann) weiterverarbeitet. Die Abbildungen 9 bis 11 zeigen das fertige Design des Brückengerüsts mit den virtuell angelegten Bohrlöchern für die direkte Verschraubung auf den Implantaten. Gefräst wurde aus dem Zirkondioxid Zolid ht+ white (Amman Girrbach) mit einem entsprechenden Frässystem (Eckelmann) (Abb. 12 und 13). Für die Ver- blendung wurde das Keramiksystem IPS e.max Ceram (Ivoclar Vivadent) verwendet (Abb. 14 bis 18). Die ZERAMEX XT Abutments wurden mit dem selbsthärtenden Befestigungscomposite Multilink Hybrid Abutment (Ivoclar Vivadent) mit dem Gerüst verklebt. Nach Entfernen überschüssiger Klebe- reste und dem Polieren der Klebefuge war die Brücke bereit zur okklusalen Verschraubung (Abb. 19). Vollkeramisches Endergebnis Die Abbildungen 20 und 21 zeigen die freigelegten Implantate nach dreiwöchiger Gingiva-aus- formung (ZERAMEX XT Gingivaformer). Die Anschlussgeometrien wurden zunächst mit H 2 O 2 und Interdentalbürstchen gereinigt, dann wurde die Brücke mit einer Drehmoment- ratsche aufgeschraubt (25 N/cm) (Abb. 22). Dabei schmiegt sich die Schraube an die Konturen des Implantats an und liegt dann über eine große Fläche direkt auf der Keramik auf. Es entsteht eine sehr kompakte Verbindung mit sogenannter Presspassung. Herzstück der Verbindung ist die VICARBO Schraube. Sie hat die Funktion eines Bolzens, welcher den Aufbau im Implantat verankert. Die ex- trem harte Keramik wird mit einem sehr steifen, karbonfaserverstärkten Peek kombiniert. Ähnlich wie bei Stahlbeton nimmt die Keramik die Druckkräfte auf, während die VICARBO Schraube Zugkräften entgegenwirkt. Die Karbonfasern sind längs in das Material eingearbeitet, um eine besonders hohe Leistungsfähigkeit zu erzielen. Die Karbonfasern werden während der Produktion nicht beschädigt und behalten so ihre Funktion; die auf der VICARBO Schraube basierende Implantat-Abutment-Ver- bindung ist patentiert. Durch die Kohlefasern erhält die Schraube ihre dunkle Farbe. Die konische Auflage der Schraube wurde so konstruiert, dass es zu einer möglichst festen Passung im Abutment kommt, ohne dass seitliche Kräfte entstehen, die das Abutment beschädigen könnten. Die Schrau- ben wurden mit Teflonband abgedeckt (Abb. 23) und die Schraubenkanäle abschließend mit Flow Komposit (Tetric Ceram Flow, Ivoclar Vivadent) verschlossen (Abb. 24). Die Abbildungen 25 und 26 zeigen das Endergebnis im Patientenmund direkt nachdem auch die Vollkeramikkrone auf Zahn 23 befestigt wurde. Abbildung 27 zeigt das Abschluss-OPG nach der prothetischen Versorgung. Dem Wunsch des Patienten nach einer metallfreien Versorgung wurde vollumfänglich entsprochen: Es liegt eine 100 % metallfreie Lösung vor, wobei sogar nicht nur das Implantat und die Prothetik, sondern auch die Schraube metallfrei ist. Abb. 20: Reinigen der freigelegten Implantate mit H 2 O 2 , drei Wochen nach Gingivaausfor- mung.
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