ddm Ausgabe 2 | 2019

ddm | Ausgabe 2 | 2019 79 Journal Abb. 3: Schliffbild von gegossenem Gold Abb. 4: Querschnitt einer im LaserMelting- Verfahren gefertigten Beispielarbeit Abb. 5: Schliffbild von gedrucktem CADgold 84 Kontakt: CADdent GmbH Max-Josef-Metzger-Str. 6 86157 Augsburg Telefon +49 (0) 821 / 599 99 65 -0 augsburg@caddent.eu www.caddent.eu Laserschmelzen vs. Lasersintern Um zahntechnische Produkte mit dem additiven Schichtbauverfahren LaserMelting herzustellen, sind folgende Schritte nötig: Die 3D-Konstruktionsdaten werden für das Produktionsverfahren auf- bereitet, indem sie in einzelne Ebenen zerlegt werden. Diese werden an die Laseranlage übermittelt, wo der pulverförmige Ausgangswerkstoff als feine Schicht auf eine Bauplattform aufgetragen wird. Unter Einsatz fokussierter Laserstrahlung und der damit verbundenen thermischen Einwirkung, wird das Pulver gezielt aufgeschmolzen und exakt auf die Konstruktion übertragen. Dies wird mehrere hundert Male wiederholt, bis sämtliche Objekte fertiggestellt sind. Dank des automatisierten Pro- zesses können komplexe Bauteile mit einem absolut homogenen Metallgefüge gefertigt werden. Mit herkömmlichen Verfahren wie Gießen oder Fräsen wäre dies kaum oder nur unter höchsten Anstrengungen möglich. Ein weiterer erfreulicher Vorteil ist die Umweltverträglichkeit – überschüs- siges Pulver kann ohne Qualitätsverlust einem neuen Bauprozess zugeführt und somit weiterverar- beitet werden. Beim LaserMelting oder auch Laserschmelzen handelt es sich um einen Mikroschweißprozess. Dabei werden die einzelnen Metallpulverpartikel soweit aufgeschmolzen, dass sie sich mit dem umliegen- den Material verbinden. Auf diese Weise entsteht ein stoffschlüssiger Zusammenhalt zwischen und innerhalb der einzelnen Schichten. Das sogenannte Lasersintern, das in anderen Industriezweigen vorrangig bei Kunststoffen Anwendung findet, beschreibt ein Verfahren, bei dem der Pulverwerk- stoff nicht vollständig aufgeschmolzen wird. Stattdessen wird es nur soweit erhitzt, dass sich die Partikel partiell verbinden. Es können Porositäten im Bauteil entstehen. Ein mittels Laserschmelzen hergestelltes Bauteil hingegen zeichnet sich durch das vollständig dichte, metallische Gefüge und entsprechend gute mechanisch-technologische Werkstoffeigenschaften aus. Deshalb gelten so gefertigte Produkte auch für hoch beanspruchte Anwendungsfälle einsetzbar. LaserMelting GOLD LaserMelting GOLD fügt den vielen Vorteilen des eigentlichen Verfahrens weitere Pluspunkte hinzu: So besteht eine optimale Fertigungswiedergabe selbst feinster Interdentalräume. Und die hoch- goldhaltige Legierung CADgold84 (WAK-Wert 14,3) erfüllt die für den Herstellungsprozess besten physikalischen Voraussetzungen, vermeidet die bei analoger Verwendung herkömmlicher Legierun- gen möglichen Lunker (Abb. 3 bis 5) und eröffnet dem Zahntechniker ein breites Band an Einsatz- und Designmöglichkeiten. Dazu gehören Kronen und Teleskope ebenso wie Brücken mit bis zu 16 Gliedern und Stegkonstruktionen. Last but not least ist durch digitales Auskratzen eine signifikante Materialersparnis möglich. 50 μm 50 μm Roland Rager ZTM • 1979-1983 Ausbildung zum Zahn- techniker in Ansbach/Mittelfranken • 1983 Kammer- und Landessieger im Zahntechnikerhandwerk • 1985 Abschluss der Ausbildung zum Bürokaufmann • 1987 Ausbildereignungsprüfung bei der IHK • 1993 Zahntechnische Meisterprü- fung in München • seit 1984 im elterlichen Betrieb (Labor Rager in Augsburg) tätig mit Schwerpunkt analoge Zahntechnik • seit 2007 alleinverantwortliche Führung von Labor Rager • 2009 Aufbau von CADdent als Produktionszentrum für digitale Zahntechnik

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