ddm Ausgabe 2 | 2019

ddm | Ausgabe 2 | 2019 37 New Media Dr. med. Johannes Jacubeit Dr. Johannes Jacubeit ist digital- medizinischer Unternehmer. Neben seiner Tätigkeit als orthopädischer Chirurg und medizinischer Leiter der Beratungsabteilung einer Privatklinik arbeitete er als Software-Entwickler. Ende 2014 gründete er das Unterneh- men connected-health.eu GmbH in Hamburg. Die digitale Lösung LifeTime ermöglicht den digitalen und verschlüsselten Austausch medizinischer Dokumente zwischen Ärzten bzw. Praxisteams unterein- ander sowie mit Patienten. Neben seiner Tätigkeit als geschäftsfüh- render Gesellschafter engagiert sich Jacubeit als Mitglied im Gesund- heitsausschuss der Handelskammer Hamburg. Kontakt Dr. med. Johannes Jacubeit connected-health.eu GmbH Beerenweg 1f 22761 Hamburg www.lifetime.eu/fuer-aerzte gf@lifetime.eu. Dezentrale Systeme: keine Schweigepflichtentbindung benötigt Im Gegensatz zu cloudbasierten Patientenakten stehen dezentrale Systeme. Hier werden Daten nicht dauerhaft auf Plattformen Dritter, sondern ausschließlich lokal, z.B. auf dem Praxiscomputer und dem Smartphone des Patienten, gespeichert. Heißt: Anstatt dass sich Nutzer in einem Online- Account mit Usernamen und Passwort einloggen und von dort Daten herunterladen, werden diese ihm direkt übertragen – ohne dauerhafte externe Speicherung. Das minimiert die Angriffspunkte für Hacker erheblich. Zusätzlich gestaltet sich der Prozess der Datenübergabe in dezentralen Systemen für Ärzte besonders einfach, da keine Schweigepflichtentbindung vom Patienten benötigt wird. Systeme der E-Akten-Lösungen im Vergleich Zentrale Dezentrale Lösungen Lösungen Arbeitserleichterung Digitaler Austausch von Patientendaten ist möglich. Datenhoheit Nur Ärzte und Patienten können Einsicht in Daten gewähren. Flexibilität Patienten können zeit- und ortsunabhängig auf ihre Daten zugreifen. Unabhängigkeit Patienten können auf ihre Daten zugreifen – unabhängig von der Verbindung zum Internet. Sicherheit Verantwortung für Datensicherheit ist unabhängig von Dritten. Unter den Befürwortern der dezentralen Datenspeicherung sind vor allem Informatiker und IT-Sicherheitsexperten, u.a. Prof. Hartmut Pohl, Präsident der Gesellschaft für Informatik e.V. und der IT-Sicherheitsexperte Martin Tschirsich. Im Rahmen der Konferenz des Chaos Computer Clubs (CCC) in Leipzig Ende 2018 deckte Tschirsich zahlreiche Sicherheitslücken in bestehenden Akten-Angebo- ten auf. Seine Forderung: Daten dezentral speichern. Dezentrale Datenhaltung gewährleistet Sicherheit Die Sicherheit elektronischer Patientenakten sind also nicht per se für alle Angebote gleich zu bewer- ten. Es gibt Lösungen am Markt, die sowohl die Vorteile der Digitalisierung als auch die Sicherheit der analogen Speicherung miteinander vereinen. Bei dezentralen Lösungen erfolgt die Datenüber- tragung direkt von Arzt zu Patient (oder andersherum) – ohne dauerhafte Speicherung von Daten durch Dritte. Um bei der Vielzahl der Angebote und Anbieter den Überblick zu behalten, lohnt sich ein genauerer Blick auf die Architektur der digitalen Aktensysteme. Nur dann können Ärzte ruhigen Gewissens sen- sible Patientendaten in digitaler Form bereitstellen, ohne Kompromisse in puncto Datensicherheit einzugehen. Bei dezentralen E-Akten-Lösungen liegen sensible Patientendaten nicht auf Servern Dritter. Damit können Ärzte von der Arbeitserleichterung profitieren ohne Kompromisse in puncto Datensicherheit eingehen zu müssen.

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