ddm Ausgabe 2 | 2019

29 ddm | Ausgabe 2 | 2019 Der digitale Fall Konstruktion der Hybrid-Abutment-Krone Die Scandaten wurden an das Fräszentrum (Zfx Süd, München) übermittelt und dort als STL-Daten- satz heruntergeladen. Die in der speziellen Oberflächengeometrie gespeicherten Informationen des Gingivaformers lassen sich mit einem Zusatzmodul der entsprechenden CAD-Software (Zfx Appli- cation Manager, Encode Converter, Zfx auslesen. Der Datensatz wird in das Modul geladen und der Gingivaformer angeklickt, um den Entschlüsselungsprozess zu starten. Die ausgelesenen Informatio- nen können anschließend durch den Anwender überprüft und bei Bedarf manuell geändert werden. Nach der Bestätigung der Daten wurde der STL-Datensatz in der CAD-Software angezeigt. Der Gingivaformer wird automatisch reduziert und das Emergenzprofil in der realen Ausformung dar- gestellt. Abbildung 13 zeigt die Weichgewebedarstellung unter dem transparent eingeblendeten vollanatomischen Konstruktionsvorschlag für die geplante Hybrid-Abutment-Krone. Die industriell gefertigte Titanbasis mit Rotationsschutz (Zfx) ist in der Bibliothek der CAD-Software hinterlegt und wird ebenfalls eingeblendet, um die Anteile aus Hybridkeramik dementsprechend konstruieren zu können (Abb. 14). Im Rahmen der Konstruktion kann das Emergenzprofil individuell angepasst werden. Bei einer Modi- fikation des Austrittsprofils ist allerdings dafür zu sorgen, dass nicht zu viel Druck auf das periimplan- täre Weichgewebe ausgeübt wird. Für die Qualität des Ergebnisses ist demnach bereits die Wahl der passenden Gingivaformer-Größe durch den behandelnden Zahnarzt entscheidend. Die Positionie- rung des Schraubenkanals erfolgte automatisch. Abbildung 15 zeigt die finale Konstruktion in der CAD-Software (Zfx). Fertigung der Hybrid-Abutment-Krone Es folgten die Materialauswahl und die Fräsvorbereitung mit der CAM-Software (hyperDENT, FOL- LOW-ME!, München). Verwendet wurde eine moderne, polymerinfiltrierte Hybridkeramik (VITA ENA- MIC, VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen). Diese ist in Form von Rohlingen mit integrierter Schnittstelle zur Titan-Klebebasis (VITA ENAMIC IS) erhältlich. Die Verwendung dieser Block-Variante erspart dem Anwender die manuelle Einarbeitung eines Schraubenkanals. Abbildung 16 zeigt die Komponen- ten der Hybrid-Abutment-Krone nach der subtraktiven Fertigung des Anteils aus Hybridkeramik mit einer industriellen Fräseinheit (ULTRASONIC 20 linear, SAUER, Stipshausen). Abb. 16: Komponenten der Hybrid-Abutment-Krone unmittelbar nach der Fertigung. Abb. 17: Polierte und mit der Titanbasis verbundene Restauration.

RkJQdWJsaXNoZXIy NzIxMjU=