ddm Ausgabe 2 | 2019

25 ddm | Ausgabe 2 | 2019 Der digitale Fall Abb. 1: Situation 16 Wochen nach der Extraktion des Zahnes 26, Ansicht von okklusal. Im Folgenden wird der Behandlungsablauf bei Einsatz eines scanbaren Gingivaformers anhand eines klinischen Fallbeispiels beschrieben. Ausgangssituation Die 55-jährige Patientin stellte sich mit Beschwerden im Bereich des endodontisch behandelten Zah- nes 26 vor. Auf Grundlage sorgfältiger klinischer und röntgenologischer Diagnostik wurde der Zahn als nicht erhaltungswürdig eingestuft. Im Laufe der Erstberatung wurden der Patientin alle erhobe- nen Befunde dargelegt und die Behandlungsalternativen erläutert. Sie wurde darauf hingewiesen, dass nicht nur die künftige Schaltlücke in regio 26 zu versorgen, sondern darüber hinaus die beste- hende Restauration an Zahn 25 erneuerungsbedürftig war. Dank ihres guten allgemeinen Gesund- heitszustands und der optimalen Mundhygiene konnte der Patientin auch eine implantatbasierte Lösung angeboten werden. Die Patientin entschied sich für eine implantatgetragene Einzelkrone, sprach sich jedoch zunächst gegen die Neuversorgung des Zahnes 25 aus. Umdie Anzahl der Abutmentwechsel auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren, wurde beschlos- sen, das handelsübliche Tapered Implantat eines renommierten Herstellers (Biomet Certain-Implan- tatsystem, Zimmer Biomet, Valencia, Spanien) in Kombination mit einem scanbaren Gingivaformer (BellaTek Encode Gingivaformer, BellaTek Encode Abformsystem, Zimmer Biomet einzusetzen. Letz- terer hatte sich im klinischen Einsatz bereits bewährt [10-12 ] . Anschließend sollte die implantatprothe- tische Versorgung mittels Hybrid-Abutment-Krone aus polymerinfiltrierter Keramik auf einer Titan- basis erfolgen. Um Zahn 26 schonend zu entfernen, wurde zunächst die Zahnkrone abgetrennt und anschließend jede Wurzel einzeln extrahiert. Die Abbildungen 1 und 2 zeigen die klinische Situation unmittelbar vor der Implantatinsertion 16 Wochen post extractionem. Das Weichgewebe war entzündungsfrei und das Knochenangebot ausreichend zur Insertion eines enossalen Implantates. Chirurgisches Vorgehen Für die Implantatinsertion wurde zunächst ein Volllappen gebildet (Abb. 3) und anschließend die Pilotbohrung durchgeführt. Um die Achse zu überprüfen und sicherzustellen, dass die spätere Aus- richtung des Implantates günstig war für den geplanten prothetischen Aufbau, kam ein Parallelisie- rungspfosten zum Einsatz (Abb. 4). Nach der Aufbereitung des Implantatbetts mit den systemspezifi- schen Formbohrern (Premium Chirurgie Kit, Zimmer Biomet) bis zum angestrebten Implantatdurch- messer (5,0 mm) (Abb. 5) erfolgte die Insertion des Tapered Implantats mit integriertem Platform

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