ddm Ausgabe 1 | 2019

ddm | Ausgabe 1 | 2019 78 Fortbildung Das DVT bietet ein gutes Abbild der knöchernen Struktur sowie des Verlaufs des Nervus alveola- ris. Der DVT-Scan dient auch der Rückwärts-Planung; hierbei wird der prothetische Aufbau geplant, konstruiert und funktionell auf den Antagonisten eingerichtet. Passend zur prothetischen Position werden die Implantate auf Basis der virtuellen Planung im Datensatz inseriert, als digitales Modell im Computer dargestellt oder als Wax-up ausgewiesen. Der DICOM-Datensatz des DVT wird mit dem digitalen Modell deckungsgleich übereinander gelegt. Hilfe bieten hier Referenzpunkte in den Soft- ware-Programmen, die ein exaktes „Matchen“ ermöglichen. Die meisten Programme bieten eine Funktion, um die zu ersetzenden Zähne direkt imDatensatz aufstellen zu können. Danach erfolgt die Konstruktion der chirurgischen Bohrschablone für die enossale Insertion. Bei mehreren Implantaten kann die Einschubrichtung der Enossalpfeiler individuell anguliert werden. Digitale Implantologie erhöht die Sicherheit Studienergebnisse zur klinischen Bewährung implantatgetragener Versorgungen belegen, dass die Überlebensraten im Korridor von 90 Prozent liegen und damit hochgesteckte Erwartungen erfüllen. Überleben ist jedoch nicht gleich Erfolg, denn Übersichtsarbeiten zeigen, dass die ästheti- schen, biologischen und technischen Komplikationen mit 13 Prozent immer noch hoch sind. Diese Erkenntnisse basieren darauf, dass Komplikationen bei Patienten mit parodontal kompromittiertem Weichgewebe und das Risiko einer Periimplantitis deutlich höher sind als bei PA-gesunden Patien- ten. Deshalb teilt die Implantologie die größte Schnittmenge mit der Parodontologie. Das Manage- ment des periimplantären Weichgewebes ist eine Herausforderung für das ästhetische Ergebnis und macht den Aufbau von verloren gegangenem Gewebe zur Bedingung. Auch die Prothetik trägt zum Behandlungserfolg bei. Ist der Zahnersatz nicht putzbar, steigt die Periimplantitisrate und kann zu Knochenverlust führen. Dem Behandler obliegt es, diese Risiken frühzeitig einzuschätzen und ggfs. adjuvante oder alternative Therapieoptionen dem Patienten vorzuschlagen. Digital und analog kombinieren Ackermann betonte in seinem Vortrag, dass Digitaldaten für die Zusammenarbeit mit der Zahntech- nik vorteilhaft sind, weil die Datensätze in die CAM-Systeme des Labors eingespeist werden können. So können Intraoralabformung (Abb. 2), Modelle, Bohrschablone, Provisorien, Kieferrelationsbestim- mung in der Praxis computerunterstützt durchgeführt bzw. gefertigt werden; im Labor erfolgt das Abb. 2: Opto-elektronische Intraoralaufnahme des Scan-Bodys zur Übertragung der Implantatposition in das virtuelle Modell und zur Konstruktion der prothetischen Suprastruktur. Quelle: AG Keramik

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