ddm Ausgabe 1 | 2019
ddm | Ausgabe 1 | 2019 77 Fortbildung Abb. 1: CT zur Evaluation der Quantität des Knochenlagers sowie zur Planung der chirurgischen und prothetischen Behandlung bei Implantatversorgungen. Quelle: Ackermann gere Gesamtbelastung und bewirkt eine Druckspannung auf das Implantat. Idealerweise sollte der Implantatkörper senkrecht zu den Wilson- und Spee-Kurven positioniert werden, um nichtaxiale, im Winkel einwirkende Kräfte zu minimieren. Okklusale Belastung auf Implantaten kann Kompressions-, Zug- und Scherkräfte auslösen. Kaukräfte wirken meist nicht vertikal, sondern horizontal (nichtaxial). Natürliche Zähne kompensieren nichtaxi- ale Belastungen besser als Zahnimplantate – enossal kann es zu einem Trauma des unterstützenden Knochens kommen. Hierbei können Mikrofrakturen und Knochenverlust eintreten oder ein Versa- gen der prothetischen Komponenten auslösen. Darum muss es ein Ziel sein, die biomechanische Belastung auf der Implantat-Kontaktebene und auf dem Zahnersatz zu kontrollieren, um damit die Langzeitstabilität des Randknochens, des Weichgewebes und der prothetischen Suprakonstruktion aufrecht zu erhalten. Navigierte Implantologie Die Einführung der Digitalisierung und CAD/CAM-Technik in Kombination mit der dreidimensiona- len Volumentomographie hat die Entwicklung der computergestützten Implantation gefördert. Um einen Überblick über die noch vorhandenen knöchernen Strukturen und den Grad der Atrophie zu erhalten, eignet sich besonders die CT- bzw. DVT-Aufnahme für eine 3D-Diagnostik (Abb. 1). Damit kann für die Umsetzung der anguliert berechneten Implantatposition eine exakte Planung durchge- führt werden. Ferner kann der Bedarf einer periimplantären Augmentation ermittelt werden. Auch kann beantwortet werden, ob die Implantate zunächst gedeckt einheilen sollen oder sofortversorgt und belastet werden können.
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